Jacobihaus
VIDEOKUNST ~
Im Gespräch mit Andreas Drewer
Herzliche Einladung zu einem Gespräch mit dem Künstler Andreas Drewer und Myriam Thyes (künstlerischer Vorstand KVM) am Dienstag, 18. Februar 2025, um 19 Uhr.
Andreas Drewer wird beim Videokunst-Gespräch Einblicke in sein Werk geben. Seine Videoarbeiten, die meist als Endlosloop angelegt sind, beruhen auf Sequenzen, die selten eine Länge von fünf Minuten überschreiten. Stellt man die Frage nach dem Filmischen dieser Arbeiten, so fällt auf, dass das erzählerische Element hinter dem Bildlichen zurücktritt. Die Arbeiten sind eher bewegte Bilder, die sich in ihrer Denkweise vielleicht noch einmal einzelnen Gattungen zuweisen lassen: Fotografie, Malerei, Grafik. Linearität und Dramatik sind eher sekundäre Aspekte der Videos.
Die Mechanik des Sehens und die Mechanik des Verstehens, zwei störanfällige Systeme mit jeweils blinden Flecken, die miteinander arbeiten: nur so ist spezifisch künstlerische Erkenntnis möglich, immer ein fluides, deutungsoffenes, sinnliches Erlebnis. In diesem Bewusstsein untersucht Andreas Drewer in seiner Arbeit den abstrakten Raum zwischen Sehen und Verstehen, zwischen Zufall und Erzählung, Struktur und Muster. Meist nutzt er hierzu Material, das zunächst prekär erscheint: unsaubere Filmaufnahmen, abgegriffene Bildwelten, defekte Daten. Das Videoschnittprogramm, mit dem er arbeitet, ist für Drewer gleichsam ein Labor. Dort werden in oft langen Versuchsreihen Varianten gezüchtet. Das Labor bzw. Atelier verlässt als Ergebnis dann diejenige Variante, die – nach Aussage des Künstlers – sein eigenes Verständnis auf angenehm riskante Weise übersteigt. Es entstehen Werke, die sich als Katalysatoren für thematische Prozesse verstehen lassen und nicht als Container einer bestimmten Botschaft. Sie entfalten sich zuerst im sinnlichen Erleben, um dann mit der intellektuellen Individualität des Rezipienten Sinnaspekte zu erspielen.
In der Rotunde im Hentrichhaus (1.OG) läuft vom –
Abb. Andreas Drewer, Baustelle – Statical Errors, 2024, 1-Kanal-Video UHD (16:9), mit Ton (optional), 5:28, Loop