Der Künstlerverein Malkasten kooperiert in diesem Jahr mit dem Frauenkulturbüro NRW, um das landesweite Netzwerk mit Künstlerinnen aller Sparten in Düsseldorf vorzustellen.
Dafür entwickeln die mittlerweile vier Künstlerinnen des Vorstands des Künstlervereins (Katja Stuke als 2. Vorsitzende mit Marie Ogoshi, Melanie Richter und Susanne Ristow) vier Veranstaltungen für das laufende Jahr, die aus unterschiedlichen Perspektiven von Künstler*innen einen Blick auf diverse Aspekte der bildenden Kunst werfen.
Bei seiner Gründung im Jahr 1848 hatte der Künstlerverein Malkasten nur männliche Mitglieder. Ebenso war es Frauen verwehrt sich an Kunstakademien einzuschreiben. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen in den 7oer Jahren des 20-igsten Jahrhunderts, wurden im Künstlerverein auch Künstlerinnen zugelassen. Heute beteiligen sich Künstlerinnen selbstverständlich am Vereinsleben, den Veranstaltungen und Ausstellungen. So beteiligten sich am zurückliegenden „Kleinen Format“ des Jahre 2019- 2020 im Jacobihaus, unsere Mitglieder- Jahresausstellung- 82 Künstlerinnen- und 83 Künstler. Ein Künstlerverein Malkasten- ohne Künstlerinnen wäre heute völlig undenkbar.
Anfang Mai wird es zunächst im Rahmen der Reihe AMBULANZ///Doc Su & Trickser eine Veranstaltung zu Angelika Kauffmann geben. Der Kunstpalast widmet Angelika Kauffmann (1741–1807), der berühmtesten Künstlerin im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit, eine große Überblicksausstellung. Dr. Susanne Ristow hat in diesem Kontext die Kuratorin Dr. Bettina Baumgärtel, die Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Dr. Christina von Braun, die Literatur- und Theaterwissenschaftlerin Dr. Verena Meis, den Künstler Volker Hermes und die Künstlerin Aylin Leclaire eingeladen, um Streitfragen gegenwärtiger Geschlechterrollen in künstlerischer Produktion zu verhandeln.
Für Ende Mai plant Katja Stuke eine Veranstaltung mit den Video-Künstlerinnen Alisa Berger, Natacha Nisic und Luise Schröder, moderiert von Dr. Doris Krystof.
Aktuell werden angesichts der Corona Krise gemeinsame Konzepte mit den Künstlerinnen entwickelt, um ihre Kunst in Video-Clips auf einer eigenen Internet-Plattform zu präsentieren.
Da der Künstlerverein Malkasten aktuell geschlossen ist, werden für alle Veranstaltungen proaktiv alternative,netzbasierte Möglichkeiten ausprobiert, so dass auch digital die Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten in der bildenden Kunst weitergeführt werden kann.
Im Herbst geht die Reihe weiter mit der Debatte von Melanie Richter über die Autonomie der Kunst. Marie Ogoshi lädt Künstlerinnen dazu ein, auf die Räume des Künstlervereins mit Performances und Installationen zu reagieren.
Ebenso in Planung stand ein großes Künstlerinnenfest, zu dem in der 100-jährigen Tradition des Malkastens internationale Gäste geladen werden sollten. Dieses Vorhaben wird auf 2021 verschoben, so dass die für 2020 budgetierten freiwerdenden Mittel den Alumni des Frauenkulturbüros in Form von Mikrostipendien zur Verfügung gestellt werden können.