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Ausstellung

Rotunde im Hentrichhaus

SUSANNE KUTTER

Akteneinsicht - Hansa Nord

Die Videoarbeit „Akteneinsicht – Hansa Nord“ ist Teil einer Videoreihe, die sich mit der biografischen Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit der Künstlerin beschäftigt. Auf ironische Weise wird gezeigt, wie ein Mann den Versuch unternimmt, sich auf körperlich unkonventionelle Weise einen eigenen Raum zu erobern. In diesem Fall geschieht diese Inbesitznahme des Raumes schwebend, drehend, mitunter beinahe fliegend, mit Hilfe einer Pole Dance Stange. Es werden in dem Video Themen umkreist wie der Rückzug ins Private, in dem die Illusion von Freiheit in Form von spielerischer Suche nach Identität, Intimität und Körperlichkeit ausgelebt wird.

Das Video erzählt die kurze Geschichte einer melancholischen Utopie, in der sich die Hauptfigur bemüht, definierte Grenzen zu verschieben, aber letztlich den Wechsel in die Realität nicht vollziehen kann und deshalb in der Isolation der Vorstellung verbleibt.

http://www.susannekutter.de

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Susanne Kutter, Akteneinsicht - Hansa Nord, 2022, HD-Video, 15:30, stumm, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Susanne Kutter

Jacobihaus

DAS KLEINE FORMAT 2024

Countdown

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Jahresausstellung der Mitglieder des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 3. Dezember 2024, um 18 Uhr.

3,2,1…In diesem Jahr steht die Mitgliederausstellung des Künstlervereins Malkasten, DAS KLEINE FORMAT, unter dem Motto „Countdown“. Eröffnet wird sie am 3. Dezember 2024 mit einer Vernissage. 250 Künstler:innen beteiligen sich diesmal an der Ausstellung. Dies übertrifft sogar die bisherige Rekordzahl von 200 eingereichten Werke aus dem letzten Jahr.

Aus allen Gattungen sind Arbeiten vertreten: Gemälde und Zeichnungen, Grafiken und Fotografien, Skulpturen und Wandobjekte. Es gibt Kunstwerke, die ganz klassisch mit Öl oder Acryl auf Leinwand gemalt wurden, analoge und digitale Fotografien, aber auch ein Objekt, das im 3D-Drucker entstanden ist, und eins, bei dem Meteoritenspäne verwendet wurden. Diese unterschiedlichen Interpretationen des Themas „Countdown“ spiegeln die große Vielfalt der künstlerischen Positionen, die im Düsseldorfer Traditionsverein zusammenkommen. Nur an die Formatvorgabe mussten sich alle Künstler:innen halten: Bilder dürfen das Maß von 80 x 60 cm nicht überschreiten, Objekte das Maß 30 x 30 x 30 cm.

Seit den 1960er Jahren prägt DAS KLEINE FORMAT das kulturelle Leben der Landeshauptstadt mit und ist fester Bestandteil der Aktivitäten der regionalen Künstlergemeinschaft. Stets trifft die Ausstellung auf eine große Resonanz und lockt zahlreiche Besucher:innen in den Künstlerverein Malkasten. Viele Werke finden bereits am ersten Abend der Ausstellung eine:n neue:n Besitzer:in. Auch in diesem Jahr können alle Arbeiten vor Ort käuflich erwerben werden.

Die Ausstellung ist nach der Vernissage geöffnet am 10. und 17. Dezember 2024 sowie am 7. Januar 2025, jeweils von 18 – 21 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211 – 35 64 71. Die Finissage findet statt am Dienstag, 14. Januar 2025, um 18 Uhr.

Das Kleine Format COUNTDOWN Werkliste

Das Kleine Format COUNTDOWN Ausstellungsansichten

Ausstellungsansichten: Studio Kukulies

Abb. Sebastian Riemer, Ro La, 2022, pigment print, 40,5 x 53,5 cm VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Sebastian Riemer

Malkastenforum

THOMAS RUFF

Die erste Ausstellung im Malkastenforum, dem neuen Gebäude des Künstlerverein Malkasten, ist Thomas Ruff gewidmet. Ins Zentrum der Ausstellung setzt er eine Hommage an Düsseldorf. Zu sehen sind Porträts von jungen Künstler:innen aus den 1980er Jahren. Jene mittlerweile ikonischen Fotografien in Frontalansicht, die an Passbilder erinnern, die jedoch so stark vergrößert sind, dass – steht man ihnen gegenüber – das Gefühl für Proportion irritiert wird. Außerdem werden Aufnahmen von Düsseldorfer Gebäuden aus der selben Zeit gezeigt. Es ist eine Zeitreise in das Düsseldorf vor 35 Jahren.

Porträts, Architektur- und Aktaufnahmen: Fast jedes Genre der Kunstgeschichte hat Thomas Ruff reflektiert. Stets ist er auf der Suche nach neuen Motivquellen, mal bedient er sich aus dem Internet, mal aus dem Archiv der NASA, mal dienen alte Pressefotos als Vorlage.

Eine seiner neuesten Werkgruppen trägt den Titel „d.o.pe“, angelehnt an das Buch „The Doors of Perception“, in dem Aldous Huxley seine Experimente mit bewusstseins-verändernden Drogen beschreibt. Wenn die Arbeiten einerseits an psychedelische Plattencover der 1960er Jahre erinnern, so gehen sie andererseits auf fraktale Muster zurück, erzeugt mit einem Computerprogramm: selbstähnliche Strukturen, die sich fortgesetzt reproduzieren. Gedruckt werden die starkfarbigen Bilder auf Veloursteppiche, so dass sie eine eigene materielle Wirkung entfalten können.

Als besonderes Highlight sind außerdem Arbeiten zu sehen, die Thomas Ruff noch nie der Öffentlichkeit präsentiert hat. Es handelt sich um sechs Werke mit dem Titel „L Art et le Nu“, die er selbst „Skizzen“ nennt. In ihnen setzt er sich mit dem klassischen fotografischen Verfahren der Solarisation auseinander.

Thomas Ruff, geboren 1958 in Zell am Harmersbach, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Fotokünstlern. Er studierte von 1977 bis 1985 bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und übernahm als Nachfolger Bechers von 2000 bis 2006 die Klasse für freie Kunst und Fotografie. 2021 wurde Thomas Ruff in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt. Thomas Ruff lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Öffnungszeiten Malkastenforum
Di von 17-21 Uhr, Do bis So 11-17 Uhr
In den Weihnachtsferien bleibt das Malkastenforum vom 24. Dezember 2024 bis einschließlich 5. Januar 2025 geschlossen. Karfreitag geschlossen. Ostersamstag, Ostersonntag und Ostermontag jeweils geöffnet von 11-17 Uhr.

 

Abb. Thomas Ruff, Haus Nr. 12 II, 1989, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Thomas Ruff

Rotunde im Hentrichhaus

GENCO GÜLAN

War and Peace

„Krieg und Frieden‘“ ist ein kurzes Videokunstwerk des in Istanbul lebenden Künstlers Genco Gülan. Der Titel ist derselbe wie der des berühmten Romans von Leo Tolstoi, der 1869 geschrieben wurde  und als einer der besten Romane aller Zeiten gilt.

In seinem interaktiven Werk fordert Gülan das Publikum buchstäblich dazu auf, sein Gehirn zu trainieren. Er verwendet einfache Handbewegungen und Symbolik, um die  Gehirnfunktionen zu fördern.

Probieren Sie es selbst aus – und Sie werden sich besser fühlen!

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Genco Gülan, War and Peace, 2024, Video, 3:00, stumm

Vitrine im Hentrichhaus

JURGEN OTS

Magnets

Ab dem 8. November 2024 wird die Vitrine im Hentrichhaus neu bespielt: Der in Brüssel lebende Künstler Jurgen Ots zeigt seine Installation „Magnets“.

Das Motiv der Ausstellung “Magnets” von Jurgen Ots im Künstlerverein Malkasten zeigt ein perforiertes Stück Papier mit zwei Linien, die einem Rhythmus aus Höhen und Tiefen folgen, und mit einen seltsamen Haufen von Bildern mit lächelnden Menschen. Die Bilder überlagern sich, als wenn wir beim Öffnen von Bildern auf einem Computer herumhantieren würden. Hier sind es analoge Bilder und ein undurchsichtiges Rechensystem. Der ungeordnete Output scheint sich der materiellen Anziehungskraft eines Magnetes zu verdanken und wird zu einem undurchschaubaren Algorithmus.

Das perforierte Stück Papier ist normalerweise die rechnerische Schnittstelle einer Drehorgel, deren Punkte und Löcher bestimmen, wann sich der Balg öffnet oder schließt. Es registriert die inneren Bewegungen und die anatomische Koordination und versetzt die Musik in einen kontinuierlichen Ablauf. Diese punktuelle Ordnung schafft ein System von Beziehungen zwischen verschiedenen Punkten auf derselben Partition und stellt ungefähre Verbindungen her.

Die Abzüge zeigen nummerierte fotografische Studien, die in einem wissenschaftlich-geradlinigen Aufbau durchgeführt wurden, um die Lichtverhältnisse und ihre Auswirkungen auf die Ausstellung der Objekte zu beobachten. In dieser klinischen Umgebung zu unklaren Zwecken – Marketing oder rein technisch – unter die Lupe genommen, erscheinen diese Objekte alle seltsam exponiert, doch ihre Rollen sind nicht definiert, als ob die Untersuchung immer mit einer Dosis Misstrauen einhergeht. In seiner Praxis ist Ots‘ Beziehung zu weggeworfenem Material – das fast ausschließlich von Brussels berühmtem Flohmarkt „Jeu de Balle“ stammt – selbst eine Untersuchung materieller Prozesse und der demiurgischen Selbstdarstellung des Menschseins als ständiger Agent der Transformation.

Für eine frühere Ausstellung in Basel stellte der Künstler beispielsweise ein Farbtheoriebuch aus, das eine Vielzahl chemischer Umwandlungen von Kohle in Farbstoffe beschreibt: ein vergangener Prozess der Farbherstellung. In „Magnets“ verbindet der Künstler durch die Kombination der vorgefundenen Fotostudien und seinen Zeichnungen verschiedene Kommunikations- und Ausdrucksformen zu einer neuen kosmologischen Ordnung.

Dieser dioramische Blick auf ein Universum besteht auf einer Erweiterung der Möglichkeiten, einer neuen Ordnung, die auch eine Antwort ist: Wenn die Fotografie heute ein Medium ist, das am Rande des Aussterbens steht, dann ist die Selbsthistorisierung von Jurgen Ots – wie sein Fundort im Brüsseler „Jeu de Balle“ ein Portal zu veralteten Zeiten ist – seine eigene durchlöcherte Melodie gegen die algorithmische Vorherrschaft in der heutigen Bilderzeugung, die die ausgestellte Studie zu einem Generator von Formen und Wissen macht.  (Text: Paolo Baggi)

 

Abb. Jurgen Ots, Installation, Fundstücke aus dem Archiv und Permanentmarker auf Transparent, angepasst an den Ausstellungsraum © the artist

Schaukasten

ANTONIA HERMES

Left to My Own Devices

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 19 Uhr.

Left to My Own Devices

Sometimes I open Word, but there are no words,

schreibt mir eine Freundin. Ich schreibe, dass ich wohl das gleiche Word wie sie nutze. Würden wir uns statt Word ein Google Doc teilen, hätten wir immerhin den Cursor der anderen, den wir fixieren könnten.

Devices begreife ich als materielle und immaterielle Werkzeuge, die unsere Umwelt bedingen, aber auch von ihr bedingt und immer wieder neu konstituiert werden. Dadurch legen sie immer wieder dieselben Strukturen frei, in mir wie auch im (relativen) Außen. Sie können ganz einfach strukturiert sein, wie ein Papierrohr, durch das man durchschaut. Devices vermitteln zwischen mir und X, sind aber nie frei von mir, und niemals sind sie komplett X.

Wenn es also dazu kommt, dass ich left to my own devices bin, dann hat sich an meiner Situation so gesehen überhaupt nichts verändert – (*now play Pompeii by Bastille*).

Text von Antonia Hermes

Abb. Antonia Hermes, Left to my own devices, 2024

Fahnen auf dem Vorplatz

ANNA JOCHAM

Pygmalion

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Installation auf dem Vorplatz des Künstlervereins Malkasten am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 19 Uhr.

Mit ihrer Arbeit „Pygmalion“, die die Künstlerin Anna Jocham auf den Fahnen auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten präsentiert, nimmt sie Bezug auf die Geschichte des Bildhauers Pygmalion, über den der antike Schriftsteller Ovid in seinen berühmten „Metamorphosen“ berichtete, und liefert eine zeitgenössische Interpretation.

Enttäuscht von den Frauen im echten Leben, erschafft Pygmalion sich eine Frau aus Elfenbein und „betrachtet sein Werk mit inniger Liebe“. Er bittet Venus, die Statue möge real werden, was dann auch passiert. „Was eben noch Schein war, ‚Kunst umhüllt mit Kunst‛, wird atmendes Sein, die Frau beginnt zu leben. Und für Pygmalion erfüllt sich die alte Hoffnung des Menschen: dass die Welt ihn so innig lieben möge, wie er die Welt liebt.“ (Rauterberg, Hanno, Die Kunst der Zukunft – Über den Traum von der kreativen Maschine, Berlin 2021).

Anna Jocham sieht in der Erzählung eine Parallele zur heutigen Zeit. Insbesondere den Wunsch von Menschen, ein künstliches Gegenüber zu erschaffen, das „perfekt“ ist und Liebe schenken kann. Das zeigt sich für sie, durch die Entwicklung von Chatbots, die einem Liebe suggerieren sollen, oder durch das Wiedererleben von geliebten Verstorbenen durch vorhergegangene Chatverläufe.

Abb. Anna Jocham, Pygmalion, 2024

Rotunde im Hentrichhaus

BOGOMIR ECKER

Hänger und Strippen (#2 und #5)

Herzliche Einladung zur neuen Präsentation in der Rotunde im Hentrichhaus am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 19 Uhr.

Bogomir Ecker, Hänger und Strippen (#2 und #5), 2003, Eisenblech, Lack, Strick; VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Bogomir Ecker, Foto: Achim Kukulies

Rotunde im Hentrichhaus

INGRID FLOHRY

in sich selbst

Der Film „in sich selbst“ besteht aus 9 Sequenzen. Es sind animierte Skizzen, die jeweils längliche, schwebende Objekte zeigen. Durch die Darstellung in Bewegtbildern überprüft und erforscht Flohry deren ästhetische Präsenz und visuelle Wirkung, erkundet die Grenzen zwischen Realität und generierter Form. Bei den schwebenden Elementen, die wie Kapseln wirken, handelt es sich um die Darstellung verschiedener Vorläufer und der endgültigen Form eines gebauten Objekts mit dem Titel „in sich selbst“. Das Objekt war Teil der gleichnamigen Rauminstallation von substruktur (Marco Glashagen / Ingrid Flohry) in der Künstlerloge Ratingen 2023/24. In diesem Film erfährt das Objekt im Verlauf der Sequenzen eine Metamorphose.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Ingrid Flohry, in sich selbst, 2024, HD-Video, 8:44, stumm, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Ingrid Flohry

Jacobihaus

CONVERSATION

Alessandro Raho & Dietmar Lutz

Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, 1. Oktober 2024, um 19 Uhr.

Ab dem 1. Oktober treten der in London lebende Künstler Alessandro Raho und der Düsseldorfer Künstler Dietmar Lutz in eine malerische „Conversation“. Im einzigartigen Ambiente des Jacobihauses werden die Werke der beiden Künstler, die seit fast 25 Jahren eine künstlerische Freundschaft verbindet, ein lebendiges Zwiegespräch entfalten.

Alessandro Raho und Dietmar Lutz sind beide Maler, und sie verfolgen ähnliche Ansätze. Sie halten das Hier und Jetzt fest: in Porträts von nahestehenden Menschen, in Landschaftsdarstellungen. Dabei lassen sich beide Künstler vom privaten Umfeld und persönlichen Ereignissen inspirieren, doch lässt Lutz Bezüge zu bestimmten Orten oder Personen offen, wohingegen Raho diese benennt. Während man in der Malweise von Lutz die Flüchtigkeit des Alltäglichen spürt – mit schnellem Pinsel wird oftmals stark verdünnte Acrylfarbe aufgetragen –, wählt Raho einen dichteren, kompakteren Farbauftrag. Seine Bilder könnten in der Tradition des amerikanischen Malers Alex Katz gesehen werden. Bei Lutz hingegen liegt der Verweis auf den britischen Maler David Hockney nahe. Nicht nur die jeweilige Malweise von Lutz und Raho ist unverkennbar, auch ihre Bildsprache ist trotz verwandter Themen und Motive hoch individuell. Ihre Bilder werden aufeinander reagieren und einander kommentieren. Es entsteht mit den Mitteln der Malerei ein Profil unserer Zeit.

Dietmar Lutz, 1968 geboren in Ellwangen (Jagst), studierte von 1990–97 an der Kunstakademie Düsseldorf und ist Meisterschüler von Prof. Dieter Krieg. Er ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe hobbypopMUSEUM, die 2001 mit dem Förderpreis NRW für Junge Kunst ausgezeichnet wurde. Seit 2022 agiert Lutz als künstlerischer Leiter des dHCS-Atelierstipendiums im Mataré-Haus in Meerbusch (in Kooperation mit dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf).

Alessandro Raho wurde 1971 in Nassau/Bahamas geboren, er zog nach London und besuchte dort das Croydon College (1989-90) und anschließend das renommierte Goldsmiths College. 1995 wurde er in die Ausstellung „Brilliant!“ der „Young British Artists“ im Walker Art Center in Minneapolis aufgenommen. 2004 erhielt er von der National Portrait Gallery in London den Auftrag, ein Porträt der englischen Schauspielerin Dame Judi Dench zu malen. 2014 wurde er für den John Moores Painting Prize nominiert.

Öffnungszeiten: Dienstags von 19-21 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471

 

Abb. Alessandro Raho, Ewan, 1997, Öl auf Leinwand, 74 x 107 cm © Alessandro Raho / Courtesy Galerie Nikolaus Ruzicska, Salzburg

Schaukasten, Vitrine im Hentrichhaus, Fahnen am Vorplatz

REBECCA J. SQUIRES

The Grand Tour

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am
Dienstag, 24. September 2024, um 19 Uhr.

Am Abend wird es ein Gespräch mit der Künstlerin geben (in Englisch).

„The Grand Tour“ ist ein Forschungs- und Performanceprojekt, das die Grand Tour des 18. Jahrhunderts untersucht und kritisch auf den imperialistischen Impuls und das koloniale Erbe blickt, das der vermeintlich malerischen Ansicht der Landschaftsdurchquerung innewohnt. Die performative Kutschenreise auf den Straßen von Düsseldorf  wird von einer recherchebasierten Ausstellung und Gesprächsreihen zur Dekolonisierung des öffentlichen Raums im Künstlerverein Malkasten begleitet.

Rebecca J. Squires (lebt in Belgien) ist Künstlerin, Wissenschaftlerin und Kuratorin an der LUCA School of Arts, KU Leuven und erforscht die Landschaftsüberquerung des 18. Jahrhunderts. Squires‘ performatives Workshop-Projekt fand zuletzt im Rahmen von Traversing Topologies in Andermatt statt.

Performative Kutschenreise auf den Straßen von Düsseldorf finden statt am 3. Oktober (12.30 Uhr), am 4. Oktober (12.00 Uhr) und am 5. Oktober (12.00). Die Tour beginnt jeweils am Künstlerverein Malkasten. Im Januar wird es eine recherchebasierte Ausstellung  zur Dekolonisierung des öffentlichen Raums im Künstlerverein Malkasten geben.

Die Ausstellung zur Recherche und der performativen  Kutschenreise im Künstlerverein Malkasten findet vom 28. Januar bis 11. März 2025 im Jacobihaus statt.

In Kooperation mit der Kunstkommission Düsseldorf

Abb. Rebecca J. Squires, The Grand Tour

Rotunde im Hentrichhaus

ERIC LANZ

durchgehend

Eric Lanz zieht einen rollenden Reisekoffer durch den Rohbau eines Museums hinter sich her. Er hat einen LED-Leuchtkörper darauf montiert. Der Künstler durchmisst den Raum zügigen Schrittes, die Rollen des Koffers erzeugen ein Dröhnen. Das Licht strahlt rückwärts und der Gehende erscheint verschattet. Die Räume bilden sich im vorüberziehenden Licht, sie bauen sich sozusagen im Gehen visuell auf und verschwinden fortan wieder im Dunkeln.

Am 8. Oktober wird es ein Gespräch mit Eric Lanz und Myriam Thyes (KVM) geben.

Abb. Eric Lanz, durchgehend (Ein-Kanal-Version), 2015, HD-Video, Sound, 14 min-Loop

 

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Eric Lanz, durchgehend (Ein-Kanal-Version), 2015, HD-Video, Sound, 14 min-Loop

Lido im Malkasten (Bar)

ANN-KRISTIN HAMM

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 10. September 2024, um 19 Uhr.

Für ihre Ausstellung im Künstlerverein Malkasten hat die Malerin Ann-Kristin Hamm eigens eine neue Werkreihe entwickelt und dabei ihre gewohnte Arbeitsweise – und ihr Atelier – verlassen. Im Sommer 2024 entstanden 15 kleinformative Bilder im Beecker Wald. Unwillkürlich denkt man an die Impressionisten, die mit Staffelei, Leinwand und Malutensilien in die Natur gingen, um vor dem Motiv zu malen.

Ann-Kristin Hamm verwendete als Bildträger grundierte Pappe im Format 100 x 70 Zentimetern, die (etwa bei Regen) einfach zu sichern ist. Sie malte mit wasserlöslichen Farben, die schnell trocken, mit Acryl, Tusche und Aquarell. Neben Pinseln verwendete sie auch Stöcke und Laub. Bisweilen drückte sie die Farbe direkt aus der Tube auf den Malgrund, oder sie griff zu Abklatschverfahren.

Die Natur ist für das Denken und Schaffen von Ann-Kristin Hamm, die bekannt ist für großformatige ungegenständliche Leinwände, von großer Bedeutung. Für ihre neusten Arbeiten ging sie selbst die Natur, um sich vor Ort mit ihr auseinander zu setzen. Motive, denen sie begegnete, Pflanzen, Bäume oder Insekten, löste sie in Farben, Formen und gestische Setzungen auf. Das Gegenständliche erscheint und verschwindet zugleich. Das Ergebnis ist eine malerisch neu erfundene Natur.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-23 Uhr, So 12-21 Uhr

Malkastenpark

FIRE FLIES

Licht- und Klangkunst im Malkastenpark

Bereits zum sechsten Mal findet in diesem September “Fire Flies” statt: ein Abend, an dem Licht- und Klangkunst den historischen Malkastenpark zu einem Ort werden lässt, an dem Kunst und Natur einen außergewöhnlichen Dialog eingehen.

Mit Beiträgen von Miki Yui, Joseph Baader, Pauline Simon, Tini Aliman, Maria Wildeis, Anna Schütten, Alexander Gdanietz & Franziska Schmitz, Frauke Berg, Oliver Gather, Thomas Klein.

“Fire Flies” wird kuratiert von Frauke Berg, Oliver Gather und Thomas Klein.

www.fire-flies.net

 

Abb. Fire Flies VI

Jacobihaus

CLAUDIA MANN

Equipoise

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 30. Juli 2024, um 19 Uhr.

Claudia Mann hinterfragt in ihrem Schaffen den Begriff von Skulptur und lotet die Grenzen der Gattung neu aus. Sie sagt: „Skulptur ist Boden”.

Von zentraler Bedeutung ist für sie die Technik der Abformung. Sie gibt ihr „die Möglichkeit, den Boden anzuheben, ihn anzueignen, umzudrehen, in Bezug zu setzen mit allen Komponenten und noch mal neu zu befragen“. Ein Loch, ein von ihr modellierter Negativraum, verwandelt Claudia Mann so in eine physische Anwesenheit im Raum, wie beispielsweise in der Werkreihe „Aufrecht Bleiben“ (2021/22), aus der einige Arbeiten im Jacobihaus des Künstlerverein Malkasten zu sehen sind.

Auch Plastiken aus Keramik aus der Serie „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten“ (2020/21), „Headrests“ (2019/24), „Equipoise“ (2024) sowie ihr 2024 entstandenes dreiteiliges Werk „Flo Vi Ro“ gehen in den Dialog dieser Ausstellung. In der dreiteiligen Arbeit aus Aluminiumgüssen „Flo Vi Ro“ nimmt Claudia Mann Bezug auf das Theaterstück Samuel Becketts „Come and Go“.

Der Ausstellungstitel „Equipoise“ bedeutet Gleichgewicht oder Gleichwertigkeit. Er wird in vielen wissenschaftlichen Disziplinen für den Prozess der Abwägung zwischen mehreren Möglichkeiten zur Lösung eines Problems verwendet. Claudia Mann macht ihn sich zu eigen, weil auch sie in ihrer bildhauerischen Arbeit zahlreiche Varianten für den Aufbau eines dreidimensionalen Körpers durchspielt – mit dem Ziel am Ende ein Gleichgewicht herzustellen zwischen Körper, Boden und ihr selbst, sowie dies auch der Fall bei ihrer Bronzeskulptur „Equipoise“ ist, die sie eigens für den Malkastenpark angefertigt hat.

Claudia Mann wurde 1982 in Wuppertal geboren und schloss ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf 2015 als Meisterschülerin bei Didier Vermeiren ab. International und national hatte sie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, so ist sie aktuell in der Ausstellung „Heilung der Erde“ in der Kunsthalle Düsseldorf vertreten und erhielt jüngst den Lothar-Fischer-Preis. Claudia Mann lebt und arbeitet in Düsseldorf und Korschenbroich.

Öffnungszeiten: Dienstags von 19-21 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471.

Abb. Claudia Mann, Lo Su Mei, 2024, Acrystal und Holz, Maße variabel © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Claudia Mann

Schaukasten

VALERIE FIONA FELDHAUS

stumpf

Ab dem 30. Juli 2024 wird der Schaukasten auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten mit einer neuen Intervention belebt. In regelmäßigen Abständen gestalten Künstler:innen das Plakat neu. Den Anfang macht Valerie Fiona Feldhaus, die über ihre Arbeit „stumpf“ schreibt:

„Die Kunst als einen Raum zu verstehen, der allen Menschen zugänglich ist, ist für mich eine zutiefst bewegende Vision, die jedoch oft wie eine ferne Utopie erscheint. In meiner künstlerischen Arbeit „stumpf“ setze ich mich mit den physischen und gesellschaftlichen Barrieren auseinander, die vielen Menschen den Zugang zur Kunst und damit zu einem bedeutenden Teil unserer Gesellschaft verwehren. Diese Barrieren sind nicht nur in den räumlichen Gegebenheiten von Bildungseinrichtungen, Ateliers, Ausstellungsräumen, Galerien und Museen zu finden, sondern auch in den subtilen gesellschaftlichen Codes und Informationsflüssen, die ausschließend wirken.

Besonders am Herzen liegt mir, die unsichtbaren Geschichten derjenigen Menschen sichtbar zu machen, die aufgrund dieser Barrieren ausgeschlossen werden. Dazu gehören auch diejenigen, die durch ihre unverzichtbare Care-Arbeit von der Kunst und gesellschaftlichen Teilhabe ferngehalten werden. In meinen Arbeiten lege ich meinen Fokus auf die Beleuchtung von ausgeschlossenen Personengruppen.

Auf dem Plakat zu „stumpf“ ist ein Prothesenliner abgebildet, der symbolisch für dieses Thema steht. Der Liner hält den Stumpf eines amputierten Menschen in Form und verbindet ihn mit der Prothese. Diese Verbindung ermöglicht es dem Menschen, Fähigkeiten und Potenziale zurückzugewinnen, die in unserer nach wie vor stark exkludierenden Gesellschaft unerlässlich sind.

Durch diese Arbeit möchte ich die dringende Frage aufwerfen, ob nicht vielmehr die Kunstwelt selbst als Freiraum der Gesellschaft ihre Barrieren abbauen sollte, um betroffene Menschengruppen und Care-Arbeitende in ihre Mitte aufzunehmen, anstatt von diesen zu erwarten, dass sie die bestehenden Barrieren überwinden. Ich möchte mich für ein Leitbild einer Kunstwelt einsetzen, das inklusiv und offen ist, in dem jede*r die Möglichkeit hat, teilzuhaben und sich auszudrücken, ohne Hindernisse überwinden zu müssen.

Die Arbeit „stumpf“ ist für mich ein Plädoyer für eine solche Veränderung. Sie fordert uns auf, unsere Strukturen und Einstellungen zu hinterfragen und aktiv daran zu arbeiten, die Kunstwelt zu einem wirklich zugänglichen Raum für alle zu machen. Denn nur dann kann die Kunst ihr volles Potenzial entfalten und ein wahrer Spiegel unserer vielfältigen Gesellschaft sein.“

Abb. Valerie Fiona Feldhaus, stumpf, 2024

Rotunde im Hentrichhaus

PATRICK BORCHERS

Selbstportrait mit Blitz

In seinem fotoanimierten Selbstportrait ist Borchers in einer scheinbar nicht enden wollenden Abfolge von Beweisfotos zu erkennen, die seine Verstöße gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen im Straßenverkehr belegen. Der Bewegungsablauf stoppt abrupt nach unerwartetem Blitzlicht, das Selbstportrait ist aufgenommen, und der Künstler ist für die Zeit des Schreckmoments zu begutachten. Der Film läuft weiter, und es entsteht über die Zeit ein mehrperspektivisches Portrait seiner Person, das nicht zwingend den besten Eindruck hinterlässt.

Patrick Borchers, geboren 1975 in Herdecke, ist Zeichner und Videokünstler. Er lebt und arbeitet in Hagen und Dortmund. Borchers studierte Kunst- und Sonderpädagogik an der Universität Dortmund und besuchte die Klasse Timm Ulrichs an der Kunstakademie Münster. Seine Werke wurden und werden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Patrick Borchers, Selbstportrait mit Blitz , 2017-2023, Fotoanimation, 4:50, stumm, Loop

Rotunde im Hentrichhaus

Anna Sokolova

KINBURN WALKTHROUGH

KINBURN ist ein virtuelles Kunstmuseum von Anna Sokolova – eine Form der Re-Existenz ihrer ortsbezogenen Installationen in der digitalen Welt eines Computerspiels. Der Prototyp dieser Welt ist die Kinburn-Nehrung, ein Naturreservat im nordwestlichen Teil der Kinburn-Halbinsel, zwischen dem Dnjepr-Bug-Liman und dem Schwarzen Meer. In den 1990er Jahren hat Anna Sokolova dort oft Zeit verbracht und einmal einen Monat lang unter freiem Himmel gelebt.

In der Welt des Computerspiels KINBURN, die nach dem Ebenbild der Kinburn-Nehrung geschaffen wurde, errichtet Anna Sokolova ihre ortsbezogenen Videoinstallationen erneut. Jedes in einem bestimmten Raum realisierte Werk wird zusammen mit dem architektonischen Fragment, das ein integraler Bestandteil dessen ist, als separate Insel an die virtuelle Küste übertragen.

Das Video KINBURN WALKTHROUGH ist eine Darstellung der KINBURN-Welt, die von Anna Sokolova aus der Third-Person-Perspektive durchgeführt und aufgenommen wurde.

Anna Sokolova (*1975 in Minsk, Belarus) untersucht in ihren Arbeiten ein plastisches Zusammenwirken zwischen architektonischem Raum und bewegtem Bild. Durch den Einsatz von Video erschafft sie ortsbezogene Installationen, die sich nahtlos in den architektonischen Kontext einfügen, ihn in einen lebendigen, pulsierenden Organismus verwandeln und so unsere Wahrnehmung des Raumes neu definieren. Ihre künstlerische Sprache zeichnet sich durch eine Reduktion des Visuellen, den bewussten Verzicht auf narrative Elemente, eine analytische Auseinandersetzung mit den eingesetzten Medien und die Einbindung des Ausstellungsraums als integralen Bestandteil ihrer multimedialen Werke aus. Sie ist Absolventin der Monumentalabteilung der Belarussischen Staatlichen Akademie der Künste, des Le Fresnoy – Nationales Studio für zeitgenössische Kunst in Frankreich, der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Gasthörerin an der Kunstakademie Düsseldorf in den Klassen von Daniel Buren und David Rabinowitch. Preisträgerin des Förderpreises für Bildende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen der Stiftung imai (Inter Media Art Institution) und der Stiftung Schloss und Park Benrath. In Mechelen, Belgien, ist eine dauerhafte öffentliche Installation in Zusammenarbeit mit Oleg Yushko zu sehen. Seit 2005 lebt und arbeitet sie in Düsseldorf.

https://annasokolova.org/

Realisiert in Zusammenarbeit mit Oleg Yushko

Mit der Unterstützung von:

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Anna Sokolova, KINBURN WALKTHROUGH, 2023, 4K-Video, 7’53’, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Anna Sokolova’

Jacobihaus

MORTAL MAPS

CLAUDIA ANGELMAIER, BOGOMIR ECKER, LINDA FREGNI NAGLER, CLAUDIO POGO, LAURA SCHAWELKA, KATHRIN SONNTAG

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 17. Mai 2024, um 18 Uhr.

Fotografie erfindet sich als reproduzierbares Medium stetig neu. Als technisches Medium unterliegt sie den Moden der Unternehmen, die die Materialien und Werkzeuge bereitstellen. Dabei wird ihre Geschichte und das Bestehende ständig rezipiert und neu verhandelt. Von der nunmehr antiquierten Postkarte zum KI generierten Bild zeigen sich diese Schleifen, die immer wieder Bildpunkte an die Oberfläche bringen.

Jede Gegenwart schafft sich so ihre eigenen Bild-Vergangenheiten, die sich entweder überschneiden oder für konträre Positionen stehen. Die Fotografie ist dabei ein Medium, das diese Übergänge dokumentiert und sichtbar macht. Die unterschiedlichen Methoden der Sortierungs- und Heraushebungsmöglichkeiten stehen für diesen Prozess der Bildgedächtnisse. Beginnend mit Aby Warburg werden wir so über Möglichkeiten der Archivierung zum Hashtag und schließlich zum automatisierten Labeling geführt. Methoden werden sichtbar, um sich in der stetig wachsenden Bilderflut zurechtzufinden und eine Bildkompetenz zu erlangen.

Durch die zeitliche Verortung fotografischer Bild- und Materialsprachen ist das Melancholisch-rückwärtsgewandte in einer solchen Beschäftigung ein immanenter Teil. Doch ist es die klar artikulierte künstlerische Haltung, die bewusst gesetzt in einer Geste des Indirekten eine Aussage über das Gegenwärtige trifft. Jede Künstler:in ist dabei von ihrem eigenen soziokulturellen Hintergrund geprägt und bringt eine individuelle Handschrift in ihren Umgang mit dem technopoetischen Erbe und unseren zeitgenössischen Möglichkeiten des Bildermachens ein.

Die Ausstellung Mortal Maps zeigt diese Bildreflektionen anhand der Positionen von Claudia Angelmaier, Bogomir Ecker, Linda Fregni Nagler, Claudio Pogo, Laura Schawelka und Kathrin Sonntag.

Kuratiert von Sebastian Riemer und Christoph Westermeier.

Die Ausstellung findet statt im Rahmen von düsseldorf photo+ Biennale for Visual and Sonic Media.

Öffnungszeiten: Samstag, 18. Mai 2024 + Sonntag, 19. Mai 2024 je 12-16 Uhr, dienstags 19-21 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471

Bitte beachten! Aufgrund einer externen Veranstaltung im Jacobihaus ist die Ausstellung MORTAL MAPS am Dienstag, 28. Mai 2024, nicht geöffnet.

Abb. Claudia Angelmaier, Porträt (Man Ray), 2020 Farbfotografie, 112 x 129 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Claudia Angelmaier

Rotunde im Hentrichhaus

Thomas Lüer

SINGLE CHANNEL

Zahlensender sind Kurzwellen-Radiosender, die Zahlen- oder Buchstabenreihen übertragen. Ursprung und Zweck der meisten dieser Ausstrahlungen waren und sind nicht öffentlich bekannt. Die ersten Berichte über Zahlensender gab es bereits im Ersten Weltkrieg. Damit gehören sie zu den ersten Radioübertragungen überhaupt. Sie werden auch aktuell von diplomatischen Diensten und vor allem vom Militär genutzt. Für die Chiffrierung verwendet man bei den Stationen ein sogenanntes One-Time-Pad, das aus zufällig generierten Zahlen- oder Ziffernfolgen besteht. Dem Vorbild der realen Zahlensender folgend, erscheint im Videoloop in kurzer Abfolge scheinbar zufällig und willkürlich eine Zahl von „0“ bis „9“ innerhalb einer Zahlengruppe von 5 Ziffern. Diese Zahlengruppe wird jeweils dreimal wiederholt und mit zufälligen Mustern unterbrochen, bevor eine neue Zahlengruppe beginnt.

Das Video „Single Channel“ ist an eine Präsentation im öffentlichen Raum gebunden, welche konzeptuell das öffentliche Medium Radio ersetzt. Die Passanten werden zu Zeugen einer Attraktion, deren Hintergrund und Bedeutung ihnen zunächst nicht zugänglich ist. Vordergründig bleibt das Erleben einer Willkür des Zufälligen oder nicht Vorhersagbaren und auch des eigenen Scheiterns, in den zufälligen Mustern Regelmäßigkeiten wahrzunehmen.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Thomas Lüer, Single Channel, Videoanimation, 2013, Loop VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Thomas Lüer

Vitrine im Hentrichhaus

Carl Emanuel Wolff

Trommler und Fische

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 16. April 2024, um 19 Uhr.

Der Ausstellungstitel der Präsentation des Bildhauers Carl Emanuel Wolff in der Vitrine im Hentrichhaus verrät direkt, was zu sehen ist: „Trommler und Fisch“. Doch so einfach der Titel ist, so merkwürdig mutet die Szenerie an. Der Trommler ist ein Mischwesen, halb Mensch, halb Tier, gegossen in Aluminium. Mit langem Rüssel, mit Fell und Knopfaugen steht er dort und schlägt mit dünnen Taktstöcken auf eine Trommel. Handelt es sich um eine verkleidete Person? Ist hier ein Musiker eines Kostümumzuges dargestellt? Doch warum liegen Fische, zu einem Haufen getürmt, im Raum? Die Installation von Carl Emanuel Wolff wirft viele Fragen auf und spielt mit Ambivalenzen. Für den einen mag der Trommler niedlich wirken mit seinen Teddybäraugen. Andere sehen vielleicht eine Traurigkeit, die dem ihm innewohnt. Jede:r kann eine andere Geschichte entspinnen, andere Assoziationen und Gedanken entwickeln. Und gerade diese Offenheit ist das Entscheidende im Werk von Carl Emanuel Wolff: die vielen Möglichkeiten, die er uns bietet bei der Betrachtung seiner Skulpturen.

Die Eröffnung der Ausstellung findet parallel mit der Eröffnung von Martina Sauter im Lido im Malkasten (Bar) statt.

Öffnungszeiten: täglich 12-22 Uhr

Abb. Carl Emanuel Wolff, Trommlerbär, aus dem Zyklus Trommler und Fische, 2014, Aluminium © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Carl Emanuel Wolff, Foto: Johannes Gramm

Lido im Malkasten (Bar)

Martina Sauter

NEWSFICTION:2

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
am Dienstag, 16. April 2024, um 19 Uhr.

Wie verhalten sich Bilder aus dem realen Leben zu bewusst inszenierten Bildern aus Fernsehserien? Welche unterschiedlichen Ebenen von Wirklichkeit und Unwirklichkeit gibt es und wann und wie verschmelzen sie gar miteinander? Diesen Fragen geht Martina Sauter, die an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Thomas Ruff abschloss, in ihrer neuesten Werkreihe „News:Fiction“ nach.

Mit Beginn der Corona-Pandemie sammelte die Fotografin Bilder, die sie in der aktuellen Berichterstattung fand, als Screenshots aus dem Internet. Hinzu kamen Stills aus einer Science Fiction-Serie. In „Fortitude“, einer mit Mystery-Elementen angereicherten Produktion verändert ein Erreger das Verhalten der Bevölkerung der Stadt Fortitude und verursacht Konflikte durch das psychotische Verhalten der infizierten Einwohner:innen. Die in Fernsehen und Internet gefundenen Bilder der Tagespresse stellt Sauter in einen Dialog zu den Stills, diese Reihe erweitert sie um Fotografien aus der Zeit, in der sie selbst wegen Corona in Quarantäne war. Man sieht Labors, Operations- und Behandlungssäle, verwaiste Räume, rätselhafte Gegenstände.

Doch was ist real, was Fiktion? Rückblickend scheinen alle Bilder realistisch, denn viele dieser Szenerien habe sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Und alle profitieren sie vom Realismus-Versprechen der Fotografie. Indem Martina Sauter sich des historischen Verfahrens der Cyanotypie bedient, verwischt sie deren unterschiedliche Quellen und setzt sie alle gleich. Wirkliches wird unwirklich, Unwirkliches wird wirklich.

Die Eröffnung der Ausstellung findet parallel mit der Eröffnung von Carl Emanuel Wolff in der Vitrine im Hentrichhaus statt.

Die Ausstellung wird gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Martina Sauter „NEWSFICTION:2“ ist im Programm von düsseldorf photo+ Biennale for Visuel and Sonic Media (17. Mai – 14. Juli 2024).

Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-23 Uhr, So 12-21 Uhr

Abb. Martina Sauter, Day 1.1., 2021, Inkjetprint © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Martina Sauter

Rotunde im Hentrichhaus

ADRIANE WACHHOLZ

PLAYING UNIVERSE

Zwei Hände, deren körperlicher Inhalt aus artefaktischen, flackernden Bildern besteht, blättern durch ein Buch, dessen gesamter Inhalt auf analogen Zeichnungen sternenartiger Formationen beruht. Die Zeigefinger weisen auf einzelne „Punkte“ hin und zeichnen damit unsichtbare Linien. So thematisieren sie eine irdische und damit „menschliche Möglichkeit“ zwischen vedischer Weisheitslehre, Mythos und Glauben an eine Schöpferkraft in einem zeit- und ortlosen Raum.

Am Samstag, 27. April 2024, wird es um 16 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin Adriane Wachholz und Myriam Thyes (Künstlerischer Vorstand des Künstlerverein Malkasten) geben.

PLAYING UNIVERSE
2023, 4K-Video mit Ton, 9:21 min

Abb. Adriane Wachholz, PLAYING UNIVERSE, 2023 © VG Bild-Kunst 2024 für Adriane Wachholz

Jacobihaus

Annette Wimmershoff

VON RABALDO BIS OUTIL DE CHASSE

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
am Dienstag, 9. April 2024, um 19 Uhr.

Die kommende Ausstellung von Annette Wimmershoff im Jacobihaus des Künstlerverein Malkasten zeigt einen Überblick über das Schaffen der Künstlerin. Der Bogen spannt sich von einer ihrer frühesten Arbeiten mit dem Titel „Rabaldo“ aus dem Jahr 1973 bis hin zu Werken, mit denen sie erst jüngst begonnen hat.

Stets fallen die Titel ins Auge: „Rabaldo“, „Goertz“, „Pinker“, „SGROSA“ und „Outil de Chasse“. Sie klingen merkwürdig, rufen aber auch Assoziationen wach. Doch treffen sie auch zu? Um das Rätsel der Titel vorab zu lüften: Es handelt sich um Bezeichnungen für Gebrauchsgegenstände und Industrieprodukte. Rabaldo ist der Serienname eines Trockenrasierers aus Bakelit, produziert ab 1946, Goertz ist der Markenname eines Rosenentdorners, und ein Outil de Chasse ist eine Gerätschaft für die Jagd. Aus diesen kleinen Dingen, die sie auf Flohmärken oder auf Reisen entdeckt, entwickelt Wimmershoff die Formen ihrer ganz eigenen plastischen Objekte. Zunächst erfühlt sie den Gegenstand, dann analysiert sie ihn, nähert sich ihm visuell an, indem sie ihn aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zeichnet. Dabei entfernt sie sich mehr und mehr von der vorgefundenen Form. Sie fügt neue Akzente hinzu, zerlegt Perspektiven, schafft neue. Schließlich werden die Zeichnungen ins Dreidimensionale übertragen. Schicht für Schicht werden die Objekte aus Karton, Pappmaché und Papier aufgebaut und dann mit einer Farbschicht überzogen, in einer Skala zwischen Grau, Weiß, Caput Mortuum, einem dunkeln Rot, und Blau. Aus kunsthistorischer Sicht möchte man von kubistischen bzw. futuristischen Gebilden sprechen. Aber eigentlich lassen die Wandobjekte und Plastiken auf Sockeln sich kaum beschreiben. Jede Bewegung des Auges schafft neue Bezüge und öffnet neue Räume.

Öffnungszeiten: Dienstags 19-22 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471

Abb. Annette Wimmershoff, Goertz, 2021, Karton, Papier, Washi, Grafit, 74 x 93 x 24 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Annette Wimmershoff, Foto: Uwe Piper

Malkastenpark

Coenose

Till Bödeker, Yvonne Feder, Magdalena Netta, Aduni Ogunsan, Anna Orlinski, Fabian Sokolowski

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am
Dienstag, 19. März 2024, um 19 Uhr.

Mit dem Begriff „Coenose“ bezeichnet man eine Ansammlung von Lebensformen, die zusammen vorkommen und als Gemeinschaft innerhalb eines Ökosystems interagieren. Doch wie gelingt dieses Zusammenleben unterschiedlichster Lebensformen in unserer sich immer stärker veränderten Umwelt? Dies ist eine der Fragen, denen Studierende der Kunstakademie Düsseldorf in ihrem Ausstellungprojekt „Coenose“ nachgehen. Es befasst sich mit unserem Verhältnis zur Natur, genauer: mit dem Anthropozän und mit den aus ihm resultierenden Folgen für das Klima.

Ein altes Gewächshaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens dient der Projektgruppe als Ausgangspunkt, als Labor und Arbeitsraum. Es ist aber auch als Symbol für das Aufeinandertreffen verschiedener Ökosysteme zu verstehen, wobei das Außen, die Umwelt, vom Innen, einem geschützten Bereich, getrennt bleibt. Ergänzend zum Gewächshaus bespielen die Studierenden den Malkastenpark mit einer Intervention. Ein Beamer projiziert Videoarbeiten und Ergebnisse der Recherchen auf die Wasseroberfläche des Teiches und transportiert so mögliche Antworten auf die Fragen zum Ökosystem in den gestalteten Landschaftsraum.

Die künstlerische Intervention in der ehemaligen Gärtnerei Mertens (Allmendeweg 44, 40221 Düsseldorf) findet am 23. und 24. März 2024 statt. Open Days auf Anfrage am 25., 26. und 27. März 2024. Anfragen per Email an: coenose.glashaus@gmail.com

Das Ausstellungsprojekt wurde im Rahmen des 250-jährigen Jubiläums der Kunstakademie Düsseldorf entwickelt.

Abb. Fabian Sokolowski, Vorübergehend (Spanisches Grün) © Fabian Sokolowski

Rotunde im Hentrichhaus

Dieter Kiessling

Hände

Das Video zeigt zwei Hände, die sich langsam bewegen. Die Hände befinden sich in unterschiedlichen Abständen zur Videokamera. Das Autofokussystem der Kamera kann nur jeweils eine der beiden Hände scharf abbilden. Sobald die Kamera eine der beiden Hände fokussiert hat, verschieben sich die Hände langsam, bis die jeweils andere Hand vom Autofokussystem erfasst wird und sich die Schärfeebene  verlagert. Durch diese langsame Bildveränderung wird der unsichtbare Raum zwischen den Händen spürbar.

Hände, 2013, HD-Video, stumm, 5:45, Loop

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Dieter Kiessling, Hände, 2013 © VG Bild-Kunst 2024 für Dieter Kiessling

Rotunde im Hentrichhaus

Gabriele Seifert

Firlefanzerei

Für ihre Arbeit „Firlefanzerei“ hat die Künstlerin Gabriele Seifert Paviane im Zoo beobachtet und gefilmt. Sie sagt selbst: „Die Mantelpaviane haben mein Mitgefühl, und sie sind bei weitem nicht so gewalttätig oder hässlich, wie manche Menschen. Auch sie spielen, haben Angst, mühen sich ab, haben ein Bedürfnis nach Nähe, nach Sex, sind frustriert, trösten sich gegenseitig, ziehen sich zurück, rennen immer wieder in verschiedenen Formationen um den Felsen herum, Weibchen lausen Männchen, manche Affen sind aggressiv, drohen und bekämpfen sich in Gruppen. All diese Verhaltensweisen kann man in kurzen Zeiträumen auf dieser kleinen Insel gleichzeitig beobachten. Das Video zeigt, ähnlich einer Collage, die beschriebenen sozialen Interaktionen. Ich bediente mich der farblichen Verfremdung und animierte grafische Flächen und Formen, wodurch die voyeuristische Beobachtung der Affen intensiviert und die Eindrücke verstärkt werden.“

FIRLEFANZEREI
2018, HD-Video, 14:46, stereo
Regie, Produktion, Kamera, Schnitt: Gabriele Seifert
Animation: Matthias Neuenhofer
Musik: THE KNOB, THE FINGER & THE IT
Tonmischung: Volker Hennes

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Gabriele Seifert, Firlefanzerei, 2018 © VG Bild-Kunst 2024 für Gabriele Seifert

Jacobihaus

Myriam Resch

The Rooms We Don't See

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
„The Rooms We Don’t See“ von Myriam Resch im Jacobihaus am Dienstag, 6. Februar 2024, um 19 Uhr.

Myriam Resch setzt sich in ihren Arbeiten mit architektonischen Strukturen auseinander. Mit Fassaden, Fensterfronten und Treppenhäusern, die sie bei ihren Streifzügen durch den urbanen Raum entdeckt. Es sind insbesondere geometrische Formen und Muster, die sie faszinieren, nach denen sie Ausschau hält und aus denen sie ihre Motive für ihre Gemälde und Arbeiten auf Papier entwickelt. Korrespondierend dazu baut sie auch Architekturmodelle nach eigenen Vorstellungen, um so besondere Perspektiven für sich selbst zu visualisieren. Linien, Quadrate, Dreiecke und Rauten sowie Fluchtpunktperspektiven bestimmen ihre zumeist streng geometrisch komponierten Bildern. In Myriam Reschs Bildern gewinnen vielfarbige Fassaden Gestalt, die in Wirklichkeit so gar nicht existieren. Und mit ihrer Serie von Fensterbildern gewährt sie Ausblicke aus Räumen und vermeintlich auch Einblicke in Räume, bei denen oftmals Schatten, Vorhänge und Spiegelungen für Irritation sorgen. Sie spielt mit dem Verbergen und dem Zeigen, mit dem Sichtbaren und zugleich mit dem Nicht-Sichtbaren. Myriam Resch zeigt uns Räume, die wir nicht sehen (können).

Im Rahmen der Ausstellung findet die Veranstaltung „Open Rooms“ am Dienstag, 12. März 2024, um 19 Uhr statt. Myriam Resch und Björn Severin (Architekt, rheinflügel severin) sprechen an dem Abend über Kunst und Architektur.

Öffnungszeiten: Dienstags von 19-22 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471.

Myriam Resch, Fake Architecture 5, 2023, 150 x 200 cm, Acryl auf Nessel ©Myriam Resch

Vitrine im Hentrichhaus

Pia Stadtbäumer

They Thought It's Human

Die Bildhauerin Pia Stadtbäumer stellt in der Vitrine im Hentrichhaus ihre Arbeit „Hand und Katze“ aus der Werkreihe „They Thought It´s Human“ aus. Man sieht eine Katze, die mit ihrer Pfote nach einem Seil greift. Eine Hand, die mit zwei Fingern den Schwanz der Katze festzuhalten versucht. Ein fragiler Akt der Balance.

 

Abb. Pia Stadtbäumer, Hand und Katze, aus der Werkreihe: They Thought It´s Human, 2016, A-Crystal, Pigment, Fahrrad-Bremszug, Copyright: VG Bild-Kunst 2024 für Pia Stadtbäumer, Foto: Achim Kukulies

Lido im Malkasten (Bar)

Elisabeth Brockmann

BAR JEDER SCHÖNHEIT. Leuchtkästen für die Malkasten-Bar

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
„BAR JEDER SCHÖNHEIT. Leuchtkästen für die Malkasten-Bar“ von
Elisabeth Brockmann am Dienstag, 23. Januar 2024, um 19 Uhr.

Elisabeth Brockmann wird die Malkasten-Bar in ein neues Licht rücken und für eine besondere Inszenierung sorgen, wenn sie ihre Leuchtkästen ausstellt. Hier spielt sie mit Licht und Transparenz, mit Wasserspiegelungen, Wolkenformationen und Blicken in den Himmel, bei denen jedoch oftmals Motive kombiniert werden, die rätselhaft wirken. So changieren ihre Arbeiten zwischen sublimer Schönheit und irritierendem Schauder.

Für die in Düsseldorf lebende Künstlerin Elisabeth Brockmann spielt Licht eine große Rolle. Studierte sie von 1974-81 Malerei bei Gerhard Richter, so befasst sie sich seit einigen Jahren mit Projekten für Kunst am Bau, bei denen das Licht im architektonischen Kontext zu einer besonderen Geltung kommt. Sie greift in Gebäudestrukturen ein und verändert mit ihren Interventionen den Innen- und auch den Außenraum, dabei ist sie „bekannt für ihre großen Überraschungen im architektonischen Kontext“, wie die Zeitung „Die Welt“ über sie schrieb. So leuchtet seit 2002 an der Fassade des Albertinums in Dresden eine Installation der Künstlerin, seit 2007 eine in der Fassade des Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim, und 2022 bespielte sie den Lichthof des Baukunstarchivs in Dortmund.

Im Rahmen der Ausstellung findet die Veranstaltung „Bargespräche“ am Dienstag, 26. März 2024, um 19 Uhr statt. Elisabeth Brockmann spricht mit Myriam Thyes und dem Publikum über ihr Werk und stellt ihr gerade erschienenes Buch „Gefälliger Wahnsinn – in Wort und Bild“ vor.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-23 Uhr, So 12-21 Uhr

Abb. Elisabeth Brockmann, SKYSMOKE, 2015, Großdiapositiv in LED-Leuchtkasten © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Elisabeth Brockmann

Rotunde im Hentrichhaus

Irena Paskali

Schnittstellen und Unfassbare Zeit

SCHNITTSTELLEN UND UNFASSBARE ZEIT sind zwei Videoarbeiten der Künstlerin Irena Paskali, die von Mitte Januar bis Mitte Februar in der Rotunde im Hentrichhaus zu sehen sind.

Zu ihrer Arbeit SCHNITTSTELLEN sagt die Künstlerin: „Wir begegnen uns häufig in unserem Leben, unsere Wege überschneiden sich schicksalhaft. Danach bin ich meist alleine an diesem Ort, mit meinen Gefühlen, Gedanken und Ideen. Schnittstellen sind Orte, an denen sich unser Leben wendet, eine andere Richtung einschlägt und den vorgeplanten Weg verlässt.“ Und auch in ihrer zweiten Arbeiten geht es um kurze Augenblicke, flüchtige Momente. „Ein Augenblick ins Vergangene oder ein Wunsch für das Zukünftige – schnell vorbei. Vor dem inneren Auge tauchen Bilder von Orten, Situationen oder Menschen auf, werden Interpretationen fröhlicher oder trauriger Momente, ohne die Möglichkeit, sie zu verändern.“

Myriam Thyes, die die Arbeiten ausgewählt hat, sieht Verlust und Trauer als Thema dieser beiden Arbeiten.

In der Videoarbeit UNFASSBARE ZEIT  wird das Gedicht „Unfassbar“ von Gisela Kohl zitiert, gesprochen von Sibylle Kuhne. Die Arbeit entstand auf dem Parkfriedhof Leipzig anlässlich des Kunstsymposiums UN-FASSBARE ZEIT der GEDOK Leipzig im Juli 2020.

SCHNITTSTELLEN 2020, 1:24, 16:9, Farbe
UNFASSBARE ZEIT 2020, 3:07, 16:9, Farbe

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Irena Paskali, Unfassbare Zeit, 2020 © VG Bild-Kunst 2024 für Irena Paskali

Rotunde im Hentrichhaus

Nika Špan und Krunoslav Stipešević

OOOH, TANDEMBAUM . . .

OOOH, TANDEMBAUM ist ein nach wie vor frisches Video über das glückliche Leben des Tandembaums im Künstlerverein Malkasten. Das Video ist eine Aufzeichnung einer spontanen Aktion zweier immergrüner Bäume nach dem Fotografieren für die Neujahrskarte 2004.

2003, Video Pal, Farbe, stereo, 2:38 min.

Nika Špan und Krunoslav Stipešević, 2003, Video Pal, Farbe, stereo, 2:38 Min. © Nika Špan und Krunoslav Stipešević