Skip to main content

Ausstellung

Jacobihaus

DAS KLEINE FORMAT 2025

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Jahresausstellung der Mitglieder des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 2. Dezember 2025, um 18 Uhr.

In diesem Jahr steht die Mitgliederausstellung des Künstlervereins Malkasten, DAS KLEINE FORMAT, unter dem Motto „…alles geht…”

Seit den 1960er Jahren prägt DAS KLEINE FORMAT das kulturelle Leben der Landeshauptstadt mit und ist fester Bestandteil der Aktivitäten der regionalen Künstlergemeinschaft. Stets trifft die Ausstellung auf eine große Resonanz und lockt zahlreiche Besucher:innen in den Künstlerverein Malkasten. Viele Werke finden bereits am ersten Abend der Ausstellung eine:n neue:n Besitzer:in. Auch in diesem Jahr können alle Arbeiten vor Ort käuflich erwerben werden.

Die Ausstellung ist nach der Vernissage geöffnet am 9. und 16. Dezember 2025 sowie am 6. Januar 2026, jeweils von 17 – 21 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211 – 35 64 71. Die Finissage findet statt am Dienstag, 13. Januar 2025, um 18 Uhr.

Gregor Russ, ...alles geht...,2025

Lido im Malkasten (Bar)

HORST GLÄSKER

LICHT und AKTION

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr.

Horst Gläsker ist ein Allroundkünstler, der in seinem Werk die unterschiedlichsten Genres miteinander vereint: Malerei, Zeichnung und Bildhauerei, Tanz, Musik und Performance, Architektur und Installation. Dabei spielt für den 1949 in Herford geborenen Düsseldorfer Künstler vor allem die Symbiose von Malerei und Musik eine wichtige Rolle. Einen kleinen Einblick in das Schaffen von Horst Gläsker vermittelt die Ausstellung „Licht und Aktion“, die ab 18. November 2025 bis Ende Januar 2026 in der Lido Malkasten (Bar) zu sehen ist. Dabei konzentriert sich die Schau auf Gläskers „Lichtzeichnungen“ und „Pinseltanz“-Monotypien. Fotografien von ausgewählten Performances und von seinen so genannten „Tischkonzerten“ treten ergänzend hinzu.

Wenn es darum geht, den Künstler Horst Gläsker zu beschreiben, trifft man immer wieder auf das Wort „Rhythmus“. So schreibt Kay Heymer treffend: „Rhythmus gehört untrennbar zum Leben. Ohne Rhythmus gibt es weder Struktur noch Orientierung. Rhythmus organisiert die unerbittlich vergehende Zeit. Jede Äußerung ist auch eine rhythmische – gleich ob sie sprachlich, schriftlich, choreographisch, musikalisch oder bildnerisch ist.“ Dies alles spürt man bei Horst Gläsker. Auch die von ihm angestrebte Symbiose von Musik und Malerei entsteht überhaupt nur durch den Rhythmus.

Gläskers „Pinseltanz“-Monotypien sind gestische Setzungen, bei denen er mit vollem Körpereinsatz und schwungvollen Bewegungen Farbe auf einen auf dem Boden liegenden Bildträger aufbringt, sei es Papier oder Leinwand. Diese kraftvollen Kompositionen verdanken sich also einem „Denken im Rhythmus“, und sind insofern spontan und frei. In weiteren Bearbeitungsschritten aber klärt und verdichtet Gläsker das spontan Hingeworfene, tariert den Zufall durch Kalkül aus: „Es geht um Chaos und System, um Zufall und Präzision, um Ruhe und Leichtigkeit, um Rhythmus und Energie, künstlerische Freiheit und Disziplin“, wie er selbst sagt.

Auch für seine „Lichtzeichnungen“ ist die Bewegung des ganzen Körpers von entscheidender Bedeutung. Allerdings arbeitet der Künstler hier nicht mit Farbe, sondern – der Titel verrät es – mit Licht und hält sie mit ihm in den Raum gesetzten Linien – ephemer und für das unbewaffnete Auge nicht wahrnehmbar – dank Landzeitbelichtung fest.

Angesichts der Entschiedenheit, mit der Gläsker sich physisch in alle seine Arbeiten einbringt wundert es nicht, dass auch das Genre der Performance pflegt. Beispielhaft sei seine Performance „Lebende Bilder“ genannt. Auch versetzt er das Publikum mit seinen „Tischkonzerten“ in Erstaunen: Mit Maultrommel und Mundharmonika spielend, nutzt er dabei einen einfachen Holztisch als Trommelfläche und Resonanzkörper.

Horst Gläser, geboren 1949 in Herford, machte zunächst eine Lehre als Schaufenstergestalter und arbeitete als Plakatmaler und Musiker, bevor er 1973-79 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und Meisterschüler von K.O Götz wurde. Er hatte Gastprofessuren an der Kunstakademie Münster (1988-91) und an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (1995-97), 1998-2004 lehrte er als Professor an der Kunsthochschule Kassel, 2006 war er Guest Lecturer am Savannah College of Art and Design, Georgia/ USA.

Seit 1979 hatte Horst Gläsker deutschlandweit zahlreiche Einzelausstellungen, zuletzt 2024 im Baukunstarchiv NRW in Dortmund. Ferner schuf er zahlreiche Arbeiten für den öffentlichen Raum Im Künstlerverein Malkasten ist seine Arbeit „Tor der Faces“ (2009) im Malkastenparks zu sehen. Horst Gläsker lebt und arbeitet in Düsseldorf. Im Juni 2026 führt Horst Gläser „LiederMalen“, ein Gesamtkunstwerk aus Lied, Malerei und Performance, im Künstlerverein Malkasten auf.

Zur Finissage am Dienstag, 27. Januar 2026, findet um 19 Uhr
ein Gespräch mit Horst Gläsker und Kay Heymer (Kurator, Stiftung für Kunst und Kultur e. V., Bonn) statt.

Abb. Horst Gläsker, COLUMN, Lichtzeichnung: Fotografie, Plexiglas, Aludibond, 150x105 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Horst Gläsker

Rotunde im Hentrichhaus

DAVID ZUBEK

AUTOMATIC

In seiner Arbeit befasst sich David Zubek vor allem mit digitalen Medien und deren Einfluss auf das alltägliche Leben, meist in Form von Videos, Musik und Games. Die Gegenüberstellung von virtuellem Raum und Realität, mit intimem Blick auf das Persönliche, stehen dabei im Fokus. Die Welten von Spielen, die er dazu oft filmt werden genauso wie ein realer Raum behandelt, in dem er Details und Szenen filmt und somit neu kontextualisiere.

Die Arbeit „AUTOMATIC“ besteht ausschließlich aus Aufnahmen aus dem Spiel „Black Mesa“. Die Spielausschnitte werden nicht mit realen Bildern in Kontrast gestellt, sondern sollen selbst als real wahrgenommen werden. Übernatürliche Szenen mit Zombies und Aliens wurden bewusst weggelassen, um eine alltägliche Situation zu zeigen. Smalltalk, Streit, strenge Blicke und dumme Witze zwischen Kollegen. Verrenkungen und Fehler in der Physik-Engine zeigen die Anspannung der Personen in ihrer ganz persönlichen Hölle.

David Zubel ist Künstler und Musiker, geboren 2000 in Düsseldorf.
2019-2020: Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen.
Seit 2020 Student an der Kunstakademie Münster, in der Klasse von Aernout Mik, zurzeit im Auslandsaufenthalt in Japan, an der Geidai University of the Arts, Tokyo.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. David Zubek, 2022, 4:34, stereo (Videostill) ©the Artist

Vitrine im Hentrichhaus

IRIS HELENA HAMERS

SECRET AIR CONDITIONING ROOM

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Installation in der Vitrine im Hentrichhaus am Dienstag, 4. November 2025, um 19 Uhr.

Im “Secret Air Conditioning Room” hängen Aluminiumverbundplatten an jeweils zwei dünnen, geflochtenen Schnüren versetzt von der Decke. Hinter Glas, wie in einem Vivarium. Sie sind in Formen gefräst. Ihre CNC-geschnittene Kante verläuft entlang einer gesetzten Kontur, die die aufgedruckten Motive von ihrer nicht mehr sichtbaren Bildumgebung scharf trennt. Die Oberfläche der Platten ist metallisch und schimmert durch die UV-gehärtete Tinte. Die Rückseiten der Platten reflektieren die umliegenden Bilder so unscharf, dass nur noch Farben übrig bleiben. Die Abbilder stammen aus digitalen, virtuellen Räumen. Von da, wo sie ohne feste Größe, Anzahl und Gegend als Repräsentationen von Gegenständen vorkommen und aus aufflackernden LEDs und Glas bestehen. Sie sind Frames in einem nie endenden Film, gesteuert durch Algorithmen und Berührungen von Fingerkuppen und Displays. Ständig dem Zerfall durch den nächsten unausweichlichen Swipe geweiht. Eingefasst in einem Gerät, das man durch seine Ausstrahlung unendlicher Information als Gegenstand vergisst.

Bilder, die versucht haben Gegenstände festzuhalten, zu verzerren, zu generieren, werden festgehalten als Gegenstand selbst. Als präzise gesetzte Mikrofarbtröpfchen auf Metall, komponiert in einer festen Verschränkung zueinander. In einem physischen Raum, in dem sich das Bild nur mit der Bewegung um das Objekt herum und dem Lichteinfall von außen ändert. Hinter Glas, das als Abtrennung und verschlossene Tür präsent bleibt. (Iris Helena Hamers)

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Iris Helena Hamers, Enuma Anu Enlil (Detail), 2025, UV-Druck und Hammerschlaglack auf Alu-Dibond, geflochtene Angelschnur ©the Artist

Schaukasten

MARKUS HENSCHLER

ob du wirklich richtig stehst

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 4. November 2025, um 19 Uhr.

Mit „ob du wirklich richtig stehst“ verknüpft Markus Henschler die besonderen Eigenschaften des Schaukastens als Lichtapparat mit nächtlichen Ängsten von Nicht-Männern.

Die im Schaukasten des Malkastens präsentierte Zeichnung verändert sich mit Einbruch der Dunkelheit maßgeblich: Während analog zum Sonnenuntergang auch innerhalb der Zeichnung das meiste Licht schwindet, kommen neue, tagsüber unsichtbare Bildelemente zum Vorschein. Diese verweisen auf den Zustand, dass sich Nicht-Männer deutlich unsicherer als Männer fühlen, wenn sie nachts alleine draußen unterwegs sind.

Je nach Tageszeit ist der Reim „ob du wirklich richtig stehst, siehst du, wenn das licht ausgeht“ komplett zu lesen. Dieser leitet sich aus einem Motto der Kinder-Quizshow „1, 2 oder 3“ ab, bei welchem Kinder nach Stellen einer Frage auf einem der Antwortfelder zum Stehen kommen sollen, bevor ihnen die richtige Lösung verraten wird.

Diese schnelle Wahl der eigenen Position wird von Markus Henschler in den nächtlichen Kontext übersetzt: Nachts erscheinen auf der Zeichnung verschiedene Pfeile, die mögliche Umwege um die bedrohlich wirkende Person markieren. Im Unterschied zur Quizshow erfolgt keine Auflösung, welcher Weg nun der richtige ist. Passend zum November-Anfang und frühen Sonnenuntergängen wird durch „ob du wirklich richtig stehst“ sichtbar, dass Nicht-Männer es meiden, alleine im Dunkeln draußen unterwegs zu sein – und falls sie es doch sind, vor allem aufgrund bedrohlicher Männer Umwege in Kauf nehmen, ihren Standort teilen oder zur Sicherheit mit engen Vertrauten telefonieren.

Abb. Markus Henschler, ob du wirklich richtig stehst, 2025 © Markus Henschler

Fahnen auf dem Vorplatz

LEA WEEBER

Flughafer

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Installation auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 4. November 2025, um 19 Uhr.

Flughafer. Sammeln. Weitertragen.
In “The Carrier Bag Theory of Fiction” fragt Ursula K. Le Guin: Was wäre, wenn die erste Erfindung der Menschheit nicht eine Waffe, sondern eine von Frauen entwickelte Tragetasche gewesen wäre – ein Behältnis, in dem sich Geschichten wie gesammelte Körner aufbewahren ließen?

In der Fahneninstallation “Flughafer” manifestiert sich die Idee der Tragetasche als Ort des Sammelns und Bewahrens feministischen, spekulativen Wissens. Ähnlich wie Fahnen steht Flughafer unter dem Einfluss von Wind. Die fortgetragenen Körner symbolisieren den Prozess des Weitertragens von Geschichten. Dabei wird die männlich geprägte historische Erzählung und das Verständnis des Mannes als Held aus feministischer Perspektive hinterfragt, während andere Geschichten sichtbar gemacht werden.

“Flughafer” bildet eine Narrative des Suchen und Öffnens, einen Versuch Raum für andere Ebenen und Formen der Geschichtsschreibung zu finden.

Abb. Lea Weeber, Flughafer, 2025; Fotografie: Lucien Liebecke

HER.un Seen. Künstlerinnen Im Malkasten 1977 1997, Entwurf Melissa Korkmaz

Malkastenforum

HER. un/seen

Künstlerinnen im Malkasten 1977-1997

Die Rolle der weiblichen Mitglieder im Künstlerverein Malkasten ist wesentlich – wurde aber bisher wenig beachtet. Erstmals behandelt die Ausstellung „HER. un/seen. Künstlerinnen im Malkasten 1977-1997“ dieses wichtige Thema.

„Heute ist ein Herrenabend! Für begleitende Damen ist das Goethezimmer reserviert! Wir bitten um Verständnis. Der Vorstand.“ Dieses Motto galt lange Zeit im Künstlerverein Malkasten, dem 1848 von Künstlern für Künstler gegründeten Verein – wohlgemerkt 129 Jahre nur für Künstler! Vereinzelt gab es zwar Ausstellungen von Künstlerinnen, und Frauen durften ihre Ehemänner, die Mitglied waren, zu Veranstaltungen begleiten, doch war dies mitunter nicht immer der Fall.

Mitte der 1970er Jahre diskutierte man verstärkt die Aufnahme von Frauen in den Verein. Dafür war eine Satzungsänderung nötig.  Mehrfach wurde das Thema auf die Tagesordnung der jährlich stattfindenden Generalversammlungen gesetzt. Doch erst am 3. Mai 1977 wurde die Satzung geändert. Von den 85 abgegeben Stimmen waren 66 dafür, 18 dagegen, ein anwesendes Mitglied enthielt sich. Von da an konnten Frauen Mitglied im Künstlerverein Malkasten werden. Eines der ersten weiblichen Mitglieder war die Malerin, Grafikerin und Illustratorin Helga Radener-Blaschke, die sich in den 1950er und 1960er Jahren deutschlandweit einen Namen mit Kunst-am-Bau-Projekten gemacht hatte.

Die Ausstellung „HER. un/seen. Künstlerinnen im Malkasten 1977-1997“ vermittelt einen Eindruck von der großen Bandbreite weiblicher Positionen im Malkasten in den ersten zwei Jahrzehnten nach der wegweisenden Satzungsänderung. Gezeigt werden die Werke von rund 40 ausgewählten Künstlerinnen, unter ihnen viele Neu- und Wiederentdeckungen.

Die Exponate – Gemälde und Fotografien, Zeichnungen, Collagen und Druckgrafiken, Skulpturen, Videoarbeiten und Installationen – stammen von den Künstlerinnen selbst, aus deren Nachlässen, aus Museen und Privatsammlungen sowie aus dem Archiv des Künstlerverein Malkasten. Zusätzlich belebt wird die Ausstellung durch Video-Interviews mit Künstlerinnen, die eigens aus diesem Anlass geführt wurden.

Ein bemerkenswertes historisches Schlaglicht auf das Thema werfen die Arbeiten der Jugendstilkünstlerin Ilna Ewers-Wunderwald (1875-1957). Als Frau vom Studium an einer Kunstakademie ausgeschlossen, war sie weitestgehend Autodidaktin und nahm wahrscheinlich privaten Kunstunterricht. Da ihr Bruder als Kegelmeier des Vereins fungierte, hatte sie die Möglichkeit, regelmäßig in den Verein zu kommen. Im Malkasten lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den Schriftsteller Hanns Heinz Ewers kennen, dessen Vater Heinz wiederum im Vorstand von 1876-1877 tätig gewesen ist. Als Frau kam für Ilna Ewers-Wunderwald eine Mitgliedschaft jedoch nie in Frage.

Wenn die Ausstellung einerseits die Vergangenheit des Vereins aufarbeitet, so zeigt sie andererseits die aktuelle künstlerische Praxis von Frauen. Drei junge Künstlerinnen, Malkästnerinnen aus dem Umfeld der Kunstakademie, haben neue Arbeiten entwickelt, die Bezug nehmen auf drei der älteren Positionen in der Ausstellung.

Der auf diese Weise sich entspinnende Dialog zwischen den Generationen und den unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen und Haltungen findet auch seinen Niederschlag im Begleitprogramm.

Die Ausstellung „HER. un/seen. Künstlerinnen im Malkasten 1977-1997“ ist das erste Ergebnis intensiver Recherchen, die im Frühjahr 2024 begonnen wurden und noch lange nicht abgeschlossen sind. Sie bildet den aktuellen Zwischenstand ab und macht viele teils bisher ungesehene Künstlerinnen endlich sichtbar.

Künstlerinnen der Ausstellung, die mit Werken und/oder Interviews vertreten sind:
Ulrike Arnold, Ulrike Beckmann, Alice Blumberg, Dorothee Bouchard, Charlotte Buck-Bliesener, Adina Caloenescu, Antonia Dombrowski, Ilna Ewers-Wunderwald, Karin Flörsheim, Gretel Gemmert, Lenore Gerber-Sporleder, Maren Heyne, Nan Hoover, Setsuko Ikai-Kottmann, Anna Jocham, Ruth van Kampen, Claudia van Koolwijk, Elisabeth Köhler-Burtscheidt, Herma Körding, Kim-Camille Kreuz, Silke Leverkühne, Julia Lohmann, Marianne Mangold-Nienhaus, Edith Oellers, Elly Ohms-Quennet, Jeanette Plücken, Gerhild Poos, Lu Possehl, Helga Radener-Blaschke, Natascha Schmitten, Ina Seeberg, Brigitte Seeling-Fassbender, Hannelore Strohbach, Nobuko Sugai, Sabine Tschierschky, Ruth Weber, Brigitte Wiegmann, Annette Wimmershoff

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit des Teams des Künstlerverein Malkasten entstanden: mit der Kunsthistorikerin und Kuratorin Beate Kolodziej, der Leiterin des Archivs Sabine Schroyen sowie den künstlerischen Vorständen Evamaria Schaller und Myriam Thyes.

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
Sonntag, 19. Oktober 2025
Sonntag, 2. November 2025
Sonntag, 14. Dezember 2025
Sonntag, 11. Januar 2026
jeweils um 15 Uhr

BEGLEITPROGRAMM
Samstag, 15. November 2025, 19 Uhr: GENERATION 4. BLENDING Q – FEMSURRECTION
Performer*innen: Konrad Bohley, Julia Dick, Florian Egermann, Stephan Ganoff, Felipe Gonzalez Berrios, Janina Warnk
MC: Evamaria Schaller

Lasst mich hier, nahe beim Weiblichen… Alles ist darauf ausgerichtet, dass die Zärtlichkeit zurückweicht und die Energie unseres Fokus’ sich zwischen dem Gebrauch der Maschinen erschöpft. Wir kommen zusammen, um etwas hinter der zermalmten Hülle des Patriarchats zu spüren, das mit metallener Schwere errichtet wurde.

BLENDING Q ist eine Gruppe von Künstler*innen aus Köln, die durch ihr gemeinsames Interesse an Themen wie Sex, Gender, Körper, (Re-)Präsentation und Performance auf unkonventionelle Weise miteinander verbunden sind. Sie sind nomadisch organisiert und gestalten regelmäßig sinnlich-lebendige Abende an verschiedenen Orten.

Sonntag, 7. Dezember 2025, 15 Uhr: Chanoyu – Japanische Teezusammenkunft mit Nobuko Sõchõ Sugai

Dienstag, 9. Dezember 2025, 19 Uhr: Lesung mit Ina Seeberg

Dienstag, 20. Januar 2026: Podiumsdiskussion über die aktuelle Situation von Künstlerinnen in Zusammenarbeit mit dem Frauenkulturbüro

Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Informationen zu den Führungen und Veranstaltungen, die im Rahmen von „HER. un/seen. Künstlerinnen im Malkasten 1977-1997“ stattfinden, werden zeitnah auf der Website sowie auf den Social-Media-Kanälen des Künstlerverein Malkasten veröffentlicht.

Öffnungszeiten Malkastenforum:
Di von 17-21 Uhr, Do bis So 11-17 Uhr
Das Malkastenforum bleibt vom 22. Dezember 2025 bis einschließlich 4. Januar 2026 geschlossen.

Gefördert durch die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Mit freundlicher Unterstützung der Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland Versicherungen.

HER. un/seen. Künstlerinnen Im Malkasten 1977-1997, Entwurf Melissa Korkmaz

Rotunde im Hentrichhaus

MONIKA HUBER

PASSING THE GARDEN

Die Fresken der Villa di Livia, der Frau des Kaisers Augustus, die im Museo Massimo in Rom zu sehen sind, bilden das Grundmotiv für das Video “Passing the Garden”. Diese ca. zweitausend Jahre alten Fresken zeigen einen illusionistischen Gartenraum, einen „hortus conclusus“ mit Darstellungen von Pflanzen, Bäumen und Vögeln. Foto-, Videoaufnahmen und Zeichnungen der Fresken werden mit Fotografien und Videos von intakter und zerstörter Natur in einander verwoben. Was auf den ersten Blick natürlich erscheint, erweist sich als künstlich generiert. Langsam verändern die Bilder ihren Zustand, wobei sie sich zwischen Realität und Fiktion bewegen. Experimentell meditative Musik begleitet den Wandlungsprozess.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Monika Huber, Passing the Garden, 2019, HD-Video, 6:31, stereo (Videostill), VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Monika Huber

Vitrine im Hentrichhaus

DAVID HARTIG

Hentrichs Haus

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Installation in der Vitrine im Hentrichhaus am Dienstag, 16. September 2025, um 19 Uhr.

In seiner Installation in der Vitrine im Hentrichhaus setzt sich David Hartig kritisch mit dem Namensgeber des Gebäudes, Helmut Hentrich, auseinander. In Zeichnungen und mit einer Soundarbeit beleuchtet er den Düsseldorfer Architekten, der als 1. Vorsitzender des Künstlerverein Malkasten 1945-55 maßgeblich für den Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg zerstörten Vereinsgebäude war und in der Landeshauptstadt u. a. das Dreischeibenhaus entwarf. Doch Hentrichs Biografie ist nicht unumstritten. Er war Mitglied in der NSDAP und wird auf der Liste der Gottbegnadeten geführt.

David Hartig (*2002), studiert seit 2021 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er war in der Klasse von Maximiliane Baumgartner, die jetzt von Nick Mauss übernommen wird.

Abb. David Hartig, Hentrichs Haus, 2025 © David Hartig

Rotunde im Hentrichhaus

ANDREA ISA

Sparks

“Sparks” ist ein Video mit experimentellen Elementen. Es findet in einer Art unbeobachteter Zwischensphäre statt, wo sich Traum und Albtraum treffen. Erinnerungen aus einer geträumten Kindheit; Atmosphären und Stimmungen, die in Zimmerwinkeln schlafen und sich nie ganz offenbaren.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Andrea Isa, Sparks, 2020/2024, HD-Video, 2:23, stereo (Videostill)

Jacobihaus

HEDWIG ROGGE

Angesichten

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 26. August 2025, um 19 Uhr.

Zur Finissage am Dienstag, 28. Oktober 2025, wird es um 19 Uhr ein Gespräch mit Hedwig Rogge und Melanie Richter (2. Vorsitzende Künstlerverein Malkasten) geben.

„Angesichten“ ist der Titel der Ausstellung von Hedwig Rogge im Jacobihaus. Ihre jüngst entstandenen Malereien treffen dabei auf keramische Objekte, einen bisher unbekannten Aspekt ihres Schaffens.
Wesentlich für Hedwig Rogge ist das stete Hinterfragen von Material und Technik. Zu Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn malte sie beispielweise nur mit ihren Händen, teilweise in Abbruchhäusern. Auch ließ sie Zeichenkarton im Regen liegen, um so die Spuren des Wetters einzufangen. Mit großformatigen malerischen Frottagen des Außenraums untersuchte sie Möglichkeiten der Selbstdarstellung von Landschaft.
Seit einigen Jahren erforscht die Künstlerin, wie sich verschiedenartige Pinsel auf dem Papier verhalten, welche Linien und Flächen sich bei unterschiedlicher Beschaffenheit entfalten können. Mal fertigt sie die Pinsel selbst an, mal findet sie sie auf Trödelmärkten, etwa einen Pinsel aus langen Schweineborsten, der so „präpariert“ war, dass er sehr streifig malt und jede Linie auf wechselnde Art mehrfach vervielfältigt, ein Faktor, den Hedwig Rogge nicht beeinflussen kann. Es ist das Offene und Zufällige, das Unbestimmte und Unbekannte, vom dem sich Hedwig Rogge leiten lässt, mit dem sie interagiert.
Auch in ihren neuesten Malereien spielen die Spuren des Pinsels eine große Rolle. Als Ausgangspunkt für diese Arbeiten nutzt sie wässrige Tuscheuntermalungen und assoziiert in ihnen Landschaften aus ihrer Erinnerung, die sie dann mit Tusche und Acrylfarbe herausarbeitet: mal grob und großzügig, mal fein. Immer wieder sieht man gegenständliche Motive, doch abstrakte Flächen und Formen überwiegen, so dass Hedwig Rogges Landschaften reduziert, poetisch und offen wirken.
Ähnlich ist dies bei ihren Masken aus Ton, mit denen sie sich aktuell befasst. Wie bei ihren Malereien arbeitet sie prozessual und spielerisch. Und wieder geht sie von einer Art Grundform aus – nun im wörtlichen Sinn, denn diese ist plastisch modelliert. Diese Grundform wird im nächsten Schritt deformiert. Sie folgt also dem Prinzip von Aufbau und Zerstörung, um etwas Neues zu erschaffen. Dabei lotet sie plastische Darstellungsmöglichkeiten des Gesichtes aus: abstrahiert und ausdrucksstark. Bisweilen lässt sie die gebrannten Keramikmasken unglasiert, so dass die hellrosa Farbe des Tons beibehalten wird. Es bleibt eine „rohe Lebendigkeit“, wie es die Künstlerin selbst beschreibt. Häufiger jedoch experimentiert Hedwig Rogge mit farbigen Glasuren, brennt die Objekte mehrfach. Farbe und plastische Form gelangen zu einer Einheit, steigern sich gegenseitig.
Hedwig Rogge studierte Kunst und Illustration in Cork (Irland), Düsseldorf, Hamburg und San Francisco, u.a. bei der koreanischen Malerin Eun Nim Ro und dem US-amerikanischen Konzeptkünstler Paul Kos. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien und stellte im In- und Ausland aus. Hedwig Rogge lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Öffnungszeiten: Dienstags von 17-21 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471

Abb: Hedwig Rogge, Wasserfall 2025, Tusche und Acryl auf Papier, 75 x 55 cm, Copyright Hedwig Rogge

Fahnen auf dem Vorplatz

NICK BÖTTGE

chord

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Fahnen-Installation auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 19. August 2025, um 19 Uhr.

Die Arbeit „chord” versteht die drei Fahnen auf dem Vorplatz als musikalischen Akkord. Sie verkörpern Grundton, Terz und Quinte und bilden zusammen einen Dreiklang. Ergänzt wird diese Formation durch eine vierte Fahne, gestaltet als traditionell konzipierte Schwenkflagge, die dem Akkord einen zusätzlichen Ton hinzufügt. In der Musiktheorie entspricht dieser der Septime oder der None, einem Ton, der einem Akkord eine klare klangliche Ausrichtung verleiht. So kann derselbe Dreiklang, abhängig von diesem vierten Ton, hart, weich, offen, geschlossen, frei oder zielgerichtet erscheinen.

Flaggen tragen stets einen großen Pathos, meist, um ein Gefühl von Zugehörigkeit auszudrücken, das nicht selten mit Ausschluss und Abgrenzung einhergeht. Mit dem ästhetische reizvollem , aber inhaltliche entleerten Motiv von Wolken und Himmel als Projektionsfläche versucht die Arbeit, genau dem kitschig entgegenzutreten.

Abb. Nick Böttge, chord, 2025 © Nick Böttge

Schaukasten

LILLITH SACHSENHAUSER

Mensch ärgere Dich

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 19. August 2025, um 19 Uhr.

Lillith Sachsenhause schreibt über ihre Arbeit:
“Mit feinem Gespür für Ironie und Alltagsbeobachtung kombiniert die Arbeit „Mensch ärgere Dich“ das ikonische deutsche Brettspiel mit einer scheinbar banalen, aber symbolisch aufgeladenen Störung: einer überdimensionalen zerquetschten Stechmücke. Das Plakatmotiv thematisiert das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Ordnung und individuellen Irritationsmomenten.

Die Mücke, als Störfaktor zentral über das Spielfeld gelegt, unterbricht nicht nur das Spielgeschehen, sondern visualisiert eine Geste, die viele kennen. Das instinktive  Zuschlagen auf einen Tisch, sei es im Spiel oder beim Versuch, ein lästiges Insekt zu vertreiben.

Der Verweis auf die Regeln des Spiels und der Appell „ärgere dich nicht“ stehen dabei im bewussten Kontrast zum emotional aufgeladenen Motiv. Die Arbeit lädt ein, das vermeintlich harmlose Spiel als Metapher für Kontrollverluste und Regelbrüche zu lesen. Dabei entsteht ein Wechselspiel zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Struktur und dem unweigerlichen Einbruch des Unvorhersehbaren.

„Mensch ärgere Dich“ ist ein Kommentar zu Spiel, Störung und Selbstbeherrschung mit humorvollem, aber auch kritischen Blick auf unsere Reizbarkeit und unseren Ehrgeiz vom Kleinen bis ins gesellschaftlich Große.”

Abb. Lillith Sachsenhauser, Mensch ärgere Dich, 2025 © Lillith Sachsenhauser

Rotunde im Hentrichhaus

DANIEL NEHRING

The Unconscious Architect

„The Unconscious Architect“ ist eine 3D-Animation, die für die ZERO Foundation Düsseldorf entstanden ist. Sie nutzt die Architektur des Ausstellungsraumes und des Gebäudes der ZERO Foundation als sein Ausgangsmaterial: Mithilfe des Verfahrens der Photogrammetrie entstehen virtuelle Fragmente und alternative Versionen des realen Ortes, die mit fiktiven Elementen angereichert werden. Die vertraute Umgebung wird in eine andere Zeit, mit anderen Umständen und neuen Bedingungen transformiert.

Sounddesign: Evelyn Möcking. Soundklänge teilweise basierend auf der Sound library von Submerged / Julia Zanke / Achim G. Reisdorf / Ohm Resistance / on_lap recordsKlangraum am Mineralien-Museum Essen

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Daniel Nehring, The Unconscious Architect 2022, UHD-Video, 7:52, stereo, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Daniel Nehring

Vitrine im Hentrichhaus

EDITH DEKYNDT

Borrowed Scenery - Lantz’scher Skulpturenpark 2025 + Künstlerverein Malkasten

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Installation von Edith Dekyndt in der Vitrine im Hentrichhaus im Rahmen der Ausstellung „Lantz’scher Skulpturenpark 2025: Borrowed Scenery“ am Sonntag, 29. Juni 2025, um 18 Uhr.

Die Ausstellung “Lantz’scher Skulpturenpark 2025: Borrowed Scenery” findet vom 29. Juni bis 7. September 2025 im Lantz’schen Park statt, Eröffnung Sonntag, 29. Juni 2025, von 13-15 Uhr. Teilnehmende Künstler:innen sind Edith Dekyndt, Mimosa Echard, Dara Friedman, Benjamin Hirte, Allison Katz, Nancy Lupo

Die Vitrine im Hentrichhaus des Künstlerverein Malkasten ist zweiter Ausstellungsort des Projektes.

„Bevor die Landschaft je ein Refugium für die Sinne werden kann, ist sie schon das Werk des Geistes. Ihre Szenerie ist ebenso aus Schichten der Erinnerung zusammengesetzt wie aus Gesteinsschichten,“ schreibt der Historiker Simon Schama. In dem Bewusstsein, dass unsere gebaute Umwelt ebenso sehr von immateriellen Kräften wie von festen Materialien geprägt ist, rückt die Ausstellung Borrowed Scenery die Idee des Lantz’schen Parks als einen konstruierten Raum in den Mittelpunkt, der historische Erzählungen und gesellschaftliche Dynamiken über die Zeit hinweg in sich trägt.

Der aus der japanischen Gartengestaltung stammende Begriff „Borrowed Scenery“ (jap. Shakkei), dt. „geliehene Landschaft“, bezieht sich auf die bewusste Rahmung und Einbeziehung der umgebenden Landschaftsmerkmale in die Gestaltung eines Gartens. Im Falle des Lantz’schen Parks schließt dies auch die Vergangenheit ein. Errichtet auf den Fundamenten eines Herrenhauses aus dem 13. Jahrhundert und geprägt von aufeinander folgenden Eingriffen, die historische Umbrüche politischer Systeme und kultureller Narrative widerspiegeln, ist der Park heute eine konstruierte Landschaft, in der sich Vergangenheit und Gegenwart ineinanderschieben und überlagern. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit Preußens, erwarb die Familie Lantz, die durch den kolonialen Gewürzhandel zu Wohlstand gekommen war, das Gelände und ließ die heutige Villa Lantz errichten. Für die Umgebung des Hauses beauftragte die Familie 1858 den Landschaftsarchitekten Joseph Clemens Weyhe, einen englischen Landschaftsgarten zu gestalten. Weyhe, Mitglied einer Großfamilie von Landschaftsarchitekten, die Parks im gesamten Rheinland sowie in Berlin gestalteten, dient auch als Verbindung zum zweiten Ausstellungsort des Projekts: der Vitrine im Hentrichhaus des Künstlerverein Malkasten, dessen Garten – ebenso wie den benachbarten Hofgarten – die Familie Weyhe mitgestaltete. So wird für die Ausstellung eine historische und räumliche Achse quer durch die Stadt gebildet.

Etwa hundert Jahre nach der Schaffung des Lantz’schen Parks wurde während des Zweiten Weltkriegs ein Bunker unter dem Gelände gebaut, dessen verfallener Eingang heute noch sichtbar ist. Die Idee für den Lantz’schen Skulpturenpark und die Ausstellung zeitgenössischer Kunst in dieser aufgeladenen Landschaft geht zurück auf den Düsseldorfer Avantgarde-Galeristen Alfred Schmela, der 1975 seine gleichnamige Galerie im Lantz’schen Park eröffnete und in der Villa Lantz im Herzen des Parks auch lebte und arbeitete.

Im Kontext des Lantz’schen Skulpturenparks geht das ursprüngliche Konzept von „geliehener Landschaft“ über das Visuelle hinaus und umfasst auch historische, materielle und sinnliche Dimensionen. Denn all diese zum Teil verdeckten Geschichten, sich wandelnden Kräfte und ihre Spuren formen das Gelände des Parks nach wie vor – auch wenn sie nur als Echos, Fragmente und überlagerte Überreste räumlicher Anordnungen existieren, die unsere Wahrnehmung prägen. “Borrowed Scenery” möchte diese Verflechtungen freilegen und zugleich neue Perspektiven in das komplexe Verhältnis von Erhaltung, Ausradierung und Neuinterpretation einschreiben. Die eingeladenen Künstler:innen setzen sich mit den latenten Kräften auseinander, die in die Landschaft eingebettet sind – mit einem psychischen Terrain, das ebenso sehr von Erinnerung geformt ist wie von den sich durch den Park ziehenden Wegen, den hoch aufragenden Bäumen, strategisch platzierten Zierfelsen und historischen Skulpturen. Die Arbeiten fungieren als Sensoren, die Unausgesprochenes verstärken, und erkunden, wie die Landschaft nicht nur als Bühne dienen kann, sondern aktiv an der Konstruktion von Erinnerung und Selbstverständnis beteiligt ist. Die Kunstwerke können angelegte Perspektiven auf subtile Weise unterwandern oder neue Erzählungen in die Landschaft einschreiben. “Borrowed Scenery” lädt die Besucher:innen ein, den Park als ein lebendiges, dynamisches Archiv zu erfahren, in dem sich Geschichten fortwährend unter den eigenen Füßen verschieben.

Kuratorin: Stephanie Seidel
Kuratorische Assistenz: Silja Lenz

“Lantz’scher Skulpturenpark 2025: Borrowed Scenery” ist ein Projekt der Kunstkommission Düsseldorf.

Es wird gefördert durch das Kulturamt Düsseldorf, die Kunststiftung NRW sowie dem Bureau des arts plastiques des Institut français Deutschland.

Ein detaillierter Veranstaltungsplan für die Laufzeit der Ausstellung folgt in Kürze.
Weitere Informationen unter www.kunstkommission-duesseldorf.de/projekte/lantzscher-skulpturenpark

Edith Dekyndt, Green of Schweinfurth, 2024. Courtesy of the artist and Konrad Fischer Galerie, Photo: Roman März.

Lido im Malkasten (Bar) + Rotunde im Hentrichhaus

BIRGIT JENSEN

INFINITESIMAL MOVEMENT

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 17. Juni 2025, um 19 Uhr. Zur Eröffnung findet ein Gespräch mit Birgit Jensen und der Kunstwissenschafterin Julia Reich statt.

Ab dem 17. Juni 2025 bespielt Birgit Jensen zwei Orte im Künstlerverein Malkasten. Im 1. OG der Rotunde im Hentrichhaus zeigt sie auf der gewölbten Wand eine grossflächige Cyanotypie aus mehreren Papierbahnen, die ein gemeinsames Format bilden.

Das Bild entfaltet sich wie eine Arabeske mit seiner weißen Linienführung. Baumstämme, Äste und Zweige verzahnen sich ineinander. Als fortlaufendes Motiv soll es auch an die Tapete im Jacobizimmer erinnern. Das abstrakte Rankengeflecht steht gleichzeitig für das ungezügelte Wachstum in wilder Natur und die unendliche Entwicklung der organischen Form.

In der Bar zeigt Birgit Jensen Arbeiten aus einer Landschaftsserie, die sie eigens für ihre Ausstellung im Künstlerverein Malkasten entwickelt hat, u. a. inspiriert von den „Vedute di Roma“ von Giambattista Piranesi (1720 – 1778). Einige dieser monumentalen „Ansichten vom Antiken Rom“ sind im Besitz des Vereins.

In ähnlicher Weise wie bei den Architekturphantasien Piranesis spielen in den Arbeiten von Birgit Jensen erfundene Landschaften eine Rolle. Verschiebungen der Proportionen und Perspektiven bis hin zur Zurschaustellung der Künstlichkeit eines inszenierten Terrains sind Momente, die auch in ihrem Werk vorkommen. Für Birgit Jensen, wie sie selbst sagt, ist es eine große Freude im Rahmen ihrer Ausstellung im Künstlerverein Malkasten mit dem berühmten und bewunderten Chronisten der römischen Antike zusammen in einen Dialog zu treten.

Kurzbiografie:
1957 geboren in Würzburg/Main
1976-82 Studium an der Hochschule der Künste in Berlin
Birgit Jensen lebt und arbeitet seit 1985 in Düsseldorf.

Ausstellungen (Auswahl)
2025     Kunstpreis der Künstler DIE GROSSE, Düsseldorf
2024     CeDeEff and Freinds, Künstler Gut Loitz e. V.; Lückenfüller – Interventionen im Stadtmuseum Düsseldorf
2023     Review Ostsee-Biennale, Der demokratische Raum, Kunsthalle Rostock; KunstBüdchen Lintorf
2022     Hosfelt Gallery, San Francisco; Galactic Railroad, Japanisches Kulturinstitut Köln und Emsdettener Kunstverein
2020     Kunstverein Leverkusen Schloss Morsbroich, Leverkusen (K)
2015     Museum Ratingen, Ratingen
2007     Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr (K)

Kuratorische Arbeit
2017-21  Flugblätter (K), Künstler Gut Loitz e. V. / Loitz an der Peene; Pictura, Dordrecht / NL; Maebashi / Japan; Cross lane Projects Kendal / UK; Künstlerhaus Schloss Plüschow; Clay Street Press, Cincinnati / USA; Haus des Wandels, Heinersdorf; Kunstverein Linz a. Rhein
2003-12  WG/3ZI/K/BAR (K) im Künstlerverein Malkasten, Organisation der Veranstaltungsreihe mit Markus Ambach, Düsseldorf (www.wg3zikb.de)

Birgit Jensen ist Mitglied in der VG Bild-Kunst, Bonn und im Künstlerverein Malkasten

www.birgitjensen.com

 

Abb. Birgit Jensen, Der Nachtvogel, Installationsansicht im Künstler Gut Loitz e.V. Foto: Peter Nils Dorén, 2024 ©VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Birgit Jensen

Jacobihaus

DIE FARBE SCHWARZ UND DAS LICHT

100 Jahre Hans-Albert Walter

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 10. Juni 2025, um 19 Uhr.
Es spricht zur Eröffnung der Kunstkritiker Dr. Rainer Beßling

In diesem Jahr wäre der Künstler Hans-Albert Walter 100 Jahre geworden. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt der Künstlerverein Malkasten rund 20 Werke – Gemälde und Grafiken – seines langjährigen Mitglieds.

Hans-Albert Walters Werk lässt sich in unterschiedliche Werkphasen gliedern. Wie so viele Künstler seiner Generation beginnt er gegenständlich zu arbeiten. Doch er ist offen für Neues und lässt sich Anfang der 1960er Jahre von den ZERO-Künstlern zu kinetischen Bildern inspirieren. Ab Mitte der 1960er Jahre sind es die Werke der Pop- und Op-Art, die einen Widerhall in seinen Bildern finden. Mehr und mehr löst er sich von Farben und geometrischen Formen und konzentriert sich einzig auf die Darstellung von Zahlen, zunächst in Sequenzen und Kolumnen, dann als isolierte Ziffern vor monochromen Hintergründen. Seine „Zahlenbilder“ bilden einen besonderen Schwerpunkt in der Ausstellung im Künstlerverein Malkasten.

Die Zahl ist das zentrale Motiv von Hans-Albert Walter. Nicht als grafische Form, die es gilt umzusetzen. Vielmehr bedeutet die Zahl für ihn Poesie und Meditation. Die Kuratorin Nicole Giese-Kroner, die dem Künstler zu seinem 100. Geburtstag im Syker Vorwerk ebenfalls eine Ausstellung widmet, schreibt sehr treffend über die Zahl bei Walter: „Stattdessen vertraut er auf das Potenzial der Zahl als Zeichen und Bedeutungsträger, als visuelles Ereignis und als Spur einer inneren Ordnung. Seine Werke sind keine mathematischen Gleichungen – sie sind visuelle Denkfiguren, Reflexionen über Zeit, Rhythmus, Struktur und Wahrnehmung.“

Und Günther Uecker schreibt 1981 über den Künstler in einem Brief anlässlich einer Publikation: „Immer wieder begegne ich Hans-Albert Walter, der auf eine eigenartige Weise zu hören vermag. Er spürt die Schwingungen, er sieht die feinsten Bewegungen, er deutet sie und sie werden zu Klangbildern. Bilder, in denen eine zentrale Helligkeit scheint. Hans-Albert Walter hält den Zero-Punkt in seiner Malerei der konzentrierten Ruhe, in der eine Aufhebung aller Widersprüche hergestellt ist, anzusehen im schweigenden Dialog.“ Hans-Albert Walter, der mit 15 Jahren sein Gehört verlor, lässt seine Bilder zu optisch vibrierenden Erlebnissen für die Augen werden.

Geboren 1925 in Kolberg / Pommern, studierte Walter u. a. in Stettin, an der Akademie in München und der Staatlichen Kunsthochschule Bremen. 1954 kam er nach Düsseldorf und arbeitete als Industriegrafiker, ab 1962 dann als freischaffender Künstler. Das niedersächsische Diepholz wurde neben Düsseldorf ab 1983 zu seiner zweiten Heimat. Hier verstarb er 2005.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Volksbank Düsseldorf Neuss eG.

Abb. Hans-Albert Walter, unbekannter Titel, 1993, Acryl auf Leinwand, 200 x 130 cm, Inv.-Nr. SYK00109, Foto: Hans-Jürgen Dehn

Rotunde im Hentrichhaus

IRIS HOPPE

MOVE IN BALANCE

Das Schwarzweißvideo zeigt eine Tanzperformance von Iris Hoppes Tochter Smila, die gerade nicht durch gleichmäßige, sondern mit bis an die Grenze des Gleichgewichthaltens geführten Bewegungen den Kounellis-Raum des Kölner Kolumba-Museums erkundet. Die anschließende digitale Bearbeitung eliminierte die Binnenstrukturen des tanzenden Körpers zu einer amöbenartigen Masse, deren (Ver-)Formung von innen durch die Bewegung und zugleich von außerhalb durch die räumliche Begrenzung zu erfolgen scheint.

Performer: Smila Vita Hoppe, Kamera: Rick Kam, Postproduktion: Jakob Gehrmann, Iris Hoppe

Der Eindruck, nicht nur körperlich aus der Balance zu geraten, wird noch intensiver in der später entstandenen Serie „move in balance (red – yellow – blue)“, veröffentlicht alsmp4 Videos und NFTs. Ihr liegen Sequenzen aus dem Schwarz/Weiß-Video zugrunde, die eine Veränderung erfuhren: Zum einen strahlt hier der tanzende Körper jeweils in einer  der drei Grundfarben. Zum anderen wurden kurze Abschnitte seiner Bewegungsabläufe wiederholt und rückwärts abgespielt. NFT: https://opensea.io/IrisHoppe

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Iris Hoppe, Move in Balance, 2023, HD-Video, 8 Min., VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Iris Hoppe

Fahnen auf dem Vorplatz

SASKIA TAMARA KAISER

Frei

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Fahnen-Installation auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 27. Mai 2025, um 19 Uhr.

Saskia Tamara Kaiser – Frei

Inspiriert von dem gleichnamigen Buch „Frei“ der Philosophin Lea Ypi, untersucht Saskia Tamara Kaiser in ihrer Arbeit die strukturellen Widersprüche feministischer Selbstbestimmung.

Freiheit wird von ihr nicht als individueller Zustand verstanden, sondern als gesellschaftlicher Konflikt – zwischen Körpern, Erwartungen und Systemen. Drei Fahnen zeigen ein zusammenhängendes Motiv: zwei weiblich gelesene Personen, getrennt, aber durch ein Seil miteinander verbunden. Je nach Bewegung, im Wind, erscheint diese Verbindung instabil – mal gespannt, mal gelöst, mal zerrissen. Das Bild verändert sich mit seiner Umgebung und verweist damit auf die strukturellen Schwierigkeiten und Ambivalenzen mit den feministische Selbstbestimmung im privaten und gesamtgesellschaftlichen Kontext konfrontiert ist.

Saskia Tamara Kaiser richtet den Blick auf die oft verdrängte Kehrseite feministischer Emanzipation: den Konkurrenzdruck, die interne Abgrenzung, die strategische Distanz. In patriarchal organisierten Räumen sind weiblich gelesene Menschen gezwungen, sich unter Bedingungen zu behaupten, die Solidarität erschweren. Der systemische Rahmen bleibt bestehen, auch wenn die Positionen darin wechseln.

Ihre Arbeit analysiert nicht Opferrollen, sondern die reproduzierten Muster. Wer scheitert, scheitert nicht allein, dafür aber oft isoliert. Die Geste der Arbeit „Frei“ ist reduziert, die Komposition kontrolliert. Freiheit wird nicht inszeniert, sondern in ihrer Fragilität gezeigt.

In „Frei“ wird Freiheit nicht als abstraktes Ideal oder Versprechen proklamiert, sondern als Konstellation aus unterschiedlichen, parallel laufenden und voneinander bedingten Verhältnissen. Verhältnisse der politischen Realität und die Bedingungen unter denen Freiheit erlebbar wird, wie Beispielsweise: Zugang zu Bildung, sichere Existenz, politische Mitbestimmung oder gesellschaftliche Anerkennung. In diesem Spannungsfeld erscheint feministische Selbstbestimmung als ein fragiles Freiheitsgefühl, das im Kontext des gesellschaftlichen Rechtsruck zunehmend unter Druck gerät.

Feministische Selbstbestimmung steht dem Rechtsruck nicht nur entgegen, sie wird durch ihn aktiv bedroht: Denn autoritäre und antifeministische Kräfte zielen darauf ab, die gesellschaftlichen Voraussetzungen von Freiheit – Teilhabe, Schutz vor Gewalt, ökonomische Sicherheit, Anerkennung vielfältiger Lebensentwürfe – systematisch zu beschneiden.

Abb. Saskia Tamara Kaiser, Frei, Fotografie, 2025 ©VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Saskia Tamara Kaiser

Schaukasten

TOM SEIDEL

1, 2, 3, TV Static

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 27. Mai 2025, um 19 Uhr.

Die Arbeit „1, 2, 3, TV Static“ ist eine vergrößerte Graphit-Zeichnung auf Papier. In mehreren Schichten aufgetragen, weggenommen und wiederhinzugefügt, wird mit dem Graphit eine relativ gleichmäßige graue Fläche modelliert. Durch die Vergrößerung werden Strukturen wie die Fasern des Papiers und einzelne Unregelmäßigkeiten deutlich. Aus nächster Nähe wirkt das ganze wie das Rauschen eines Fernsehers, der kein Signal empfängt.

Versteckt in diesem Rauschen lauern 3 Elstern: 1 fliegt, 2 sitzen, 3 versuchen sich dem Blick zu entziehen, der Rest ist TV Static.

Abb. Tom Seidel, 1, 2, 3, TV Static, 2025 © the artist

WELT, WOHIN?

ZERO und die Gegenwart

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Ausstellung „Welt, wohin?ZERO und die Gegenwart“ vereint charakteristische Werke der Düsseldorfer ZERO-Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker und ihres Umfelds mit Arbeiten junger Künstler:innen, die heute im Geiste von ZERO erproben, welche neuen Möglichkeiten sich für die Kunst bieten. Werke aus den 1950er bis frühen 1980er Jahren treffen auf Arbeiten, die erst jüngst entstanden sind. So zeigt sich in dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Zeitebenen und Positionen, welche Strahlkraft ZERO auch heute noch ausübt.

Eine Spiegelwand von Christian Megert aus den 1960er Jahren ist das Leitmotiv der Ausstellung. Sie ist historisch, aber sie reflektiert das Jetzt und fragmentiert den Raum, in dem sich die Positionen von Morgen entfalten können. Auch Günther Ueckers „Sandmühle“ (1970) handelt von Zeit – allerdings als Kreislauf: Stetig rotiert ein maschinenbetriebenes Gestänge um die eigene Achse und zieht immer neue und doch immer gleiche Kreise in den Sand. Licht und Bewegung, zentrale Themen von ZERO, treffen im großen Ausstellungsraum zudem in Lichtobjekten von Heinz Mack, Otto Piene und Nanda Vigo aufeinander.

Eingerahmt werden die Objekte der ZERO-Künstler von befreundeten Positionen: etwa von Jan Henderikse, Paul Van Hoeydonck und Peter Royen. Als Wiederentdeckungen hervorzuheben sind die Künstlerinnen Hal Busse und Herta Junghanns-Grulich. Beide waren u. a. in der 7. ZERO-Abendausstellung 1958 vertreten.

Die zeitgenössischen Künstler:innen in der Ausstellung haben eigens aus diesem Anlass neue Werke geschaffen. Felicitas Rohden nimmt Bezug auf ein neues Projekt der NASA, einen aufblasbaren Hitzeschild. Um die Verbindung von Wissenschaft und Natur geht es bei Angelika J. Trojnarski, die in ihren Papiercollagen mit dem Element Feuer arbeitet. Johannes Raimann und Mira Klug beschäftigen sich mit der „Fotografie nach der Fotografie“. Joscha Bender lässt von ChatGPT und einer bildergenerierenden KI eine Version von Michelangelos berühmtem „David“ erstellen, die er dann – mit all ihren Ungenauigkeiten – in eine Steinskulptur umsetzt. Till Bödeker lädt ein in ein Labor mit Serverschränken und Monitoren: ein Verweis auf die Serverräume, in denen künstliche Intelligenzen trainiert werden.

Das Konzept der Ausstellung von Barbara Könches stellt eine Reise aus dem Jahr 2050 zurück in das Jahr 2025 dar. Es lehnt sich in einigen Details – wie der Erfindung des „Apporteurs“ – dem fiktiven Bericht des Historikers Reginald Charles Churchill (1916-1986) an. In seiner dem Stil nach wissenschaftlich, dem Inhalt nach fiktiven „kurzen Geschichte von morgen und übermorgen 1957-6601“, die er unter dem Titel „Welt – wohin?“ 1957 in deutscher Übersetzung publizierte, erstellte er eine fiktive Chronologie und blickte als Wissenschaftler vermeintlich aus dem Jahr 6601 auf die letzten Jahrtausende zurück.

Künstler:innen der Ausstellung
Joscha Bender (*1991), Till Bödeker (*1991), Hal Busse (1926-2018), Jan Henderikse (*1937), Herta Junghanns-Grulich (1912-1990), Mira Klug (*1992), Heinz Mack (*1931), Christian Megert (*1936), Otto Piene (1928-2014), Johannes Raimann (*1992), Felicitas Rohden (*1984), Peter Royen (1923-2013), Angelika J. Trojnarski (*1979), Günther Uecker (1930-2025), Paul Van Hoeydonck (1925-2025), Nanda Vigo (1926-2020)

Laufzeit
15. Mai bis 14. September 2025

Eröffnung
13. Mai 2025, 18 Uhr

Öffnungszeiten Malkastenforum
Di von 17-21 Uhr, Do bis So 11-17 Uhr! Verlängerte Öffnungszeiten während DC OPEN
Freitag, 5.9.25 bis 20 Uhr
Samstag, 6.9.25 bis 20 Uhr
Sonntag, 7.9.25 bis 21 Uhr

Eintritt
4 €, für Mitglieder des Künstlerverein Malkasten ist der Eintritt frei

Nächste öffentliche Führung
Sonntag, 7. September 2025, um 16 UhrIndividuelle Führungen
auf Anfrage möglich, Infos unter info@malkasten.org

Begleitprogramm
Die Ausstellung „Welt, wohin? ZERO und die Gegenwart“ wird neben Führungen durch die Kuratorin, Barbara Könches, und den 1. Vorsitzenden des Künstlerverein Malkasten, Christoph Westermeier, flankiert von einem abwechslungsreichen Begleitprogramm.

Der Künstler Till Bödeker hat einen Beitrag mit dem Titel „Welt, wohin?“ (1:53), adaptiert für eine LED-Wand, 2025, geschaffen, der vom 2. bis 25. Mai 2025, jeweils von 20 bis 23 Uhr, am KÖ-Bogen gezeigt wird. Mit Hilfe von computerbasierter Bildbearbeitung lässt er die Werke seiner Künstler:innenkolleg:innen Joscha Bender, Mira Klug, Heinz Mack, Johannes Raimann, Felicitas Rohden und Angelika Trojnarski mit eigenen Motiven in einem virtuellen Raum verschmelzen.

Die an der Peter Behrens School of Arts / Hochschule Düsseldorf lehrende Künstlerin Felicitas Rohden, Professorin für Form und Farbe, entwickelt mit ihren Studierenden während einer Projektwoche Ende Mai, in der sie sich mit der Ausstellung „Welt, wohin? ZERO und die Gegenwart“ auseinandersetzen, Objekte für den Malkastenpark. Am 30. Mai 2025 werden diese Objekte der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Rahmen der Ausstellung findet am Dienstag, 22. Juli 2025, um 19 Uhr ein Künstlergespräch mit Johannes Raimann statt. Zugleich präsentiert Johannes Raimann sein Buch „Zx“, erschienen 2024 bei Distanz, Berlin (28 Euro, Softcover, 80 Seiten, 21,7×17 cm, ISBN 978-3-95476-714-4).

Im Rahmen des Videokunst-Programm, in der im ein- bis zweimonatigen Wechsel Videoarbeiten in der Rotunde im Hentrichhaus gezeigt werden, läuft vom 15. Juli bis zum 2. September 2025 ‘The Unconscious Architect’ von Daniel Nehring. „The Unconscious Architect“ ist eine 3D-Animation, die für die ZERO Foundation Düsseldorf entstanden ist. Sie nutzt die Architektur des Ausstellungsraumes und des Gebäudes der ZERO Foundation als sein Ausgangsmaterial: Mithilfe des Verfahrens der Photogrammetrie entstehen virtuelle Fragmente und alternative Versionen des realen Ortes, die mit fiktiven Elementen angereichert werden. Die vertraute Umgebung wird in eine andere Zeit, mit anderen Umständen und neuen Bedingungen transformiert.

Die Finissage der Ausstellung findet statt am Sonntag, 14. September 2025, ab 15 Uhr.
Der Künstler Till Bödeker, der mit seiner Rauminstallation „Everything’s computer“  in der Ausstellung vertreten ist, lädt an diesem letzten Ausstellungstag zum gemeinsamen Schachspiel ein. Unter dem Motto „Hand and Brain“ könnten jeweils vier Spieler:innen eine Partie bestreiten. Im Doppel geht es gegeneinander: der eine ist die Hand, der andere das Gehirn. Das „Brain“ gibt an, welche Figur ziehen soll, doch auf welches Feld, bestimmt alleine die „Hand“. So entstehen Züge, die unerwartet sind und nicht nur die Gegner verwirren dürfen.

Eine Kooperation der ZERO foundation mit dem Künstlerverein Malkasten, konzipiert und kuratiert von Barbara Könches (Direktorin ZERO foundation).

Gefördert durch die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.

Pressekontakt

Künstlerverein Malkasten
Beate Kolodziej: kommunikation@malkasten.org, 0211-356471
ZERO foundation
Sarah Spörer: sarah.spoerer@zerofoundation.de, 0211-59805977

Gerne können sie Pressematerial (Pressedossier und Bildmaterial) bei uns anfragen. Auf der Website der ZERO foundation findet sich zudem unter dem Menüpunkt “Presse” ein Downloadbereich.

Abb. Christian Megert, Spiegelwand, 1961/2025, Spiegel, Drahtseil, Drahtklemmen, Installationsaufnahme Künstlerverein Malkasten 2025 (Detail) Leihgabe ZERO foundation, Foto: Achim Kukulies

Rotunde im Hentrichhaus

ROBERT OLAWUYI

MITBÜRGER #9

Die Videoarbeit ist Teil einer Serie, die aus Fotografien von Passanten auf der Straße entstanden ist. Die Fotos wurden an belebten innerstädtischen Kreuzungen aufgenommen, wo die kontinuierliche Menschenmenge bei bestimmten Lichtverhältnissen wie ein schimmernder Fluss erscheint. Helles Sonnenlicht scheint durch die Bäume, und einige Lichtstrahlen heben einzelne Figuren hervor. Durch die digitale Bearbeitung der Fotos wird das Motiv wieder in Bewegung gesetzt und damit abstrahiert, so dass es nicht mehr möglich ist, die einzelnen Personen zu erkennen und zu beurteilen. Die Grenzen der Individuen lösen sich auf, die Menschen werden durch ihre gemeinsame, immerwährende Bewegung dargestellt.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Robert Olawuyi, Mitbürger #9, 2022, 4:58, Loop, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 für Robert Olawuyi

Jacobihaus

KLASSE AKDENIZ

Thieves of Time

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung von Studierenden der Klasse Akdeniz am Dienstag, 29. April 2025, um 19 Uhr.

Die Ausstellung ist geöffnet Dienstags von 18-21 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471.

Studierende der Klasse Akdeniz der Kunstakademie Düsseldorf setzen sich in der Ausstellung „Thieves of Time“ mit der Architektur und der 177-jährigen Geschichte des Künstlerverein Malkasten auseinander. Dabei verwandelt sich das Gebäude in einen Raum der Reflexion, in dem persönliche und kollektive Erinnerungen neu betrachtet werden und ein Dialog zwischen Geschichte und Identität und dem Raum selbst stattfindet. Die Geschichte des Malkastens zeigt, dass das Gebäude mehreren Restaurierungen unterzogen wurde: Treppen wurden ersetzt, stilistische Elemente nachgeahmt und Schichten der Zeit durch Imitation bewahrt. Die Studierenden haben die „pockets“ des Malkastens durchsucht, um zu entdecken, wie ein Raum Erinnerungen verkörpern kann. Auf diese Weise zielt „Thieves of Time“ darauf ab, neue Formen vorzuschlagen, neue Möglichkeiten zu erörtern und eine Verbindung zum Selbst und den eigenen künstlerischen Positionen zu fördern.

In Zusammenarbeit mit der Grafikerin Melissa Korkmaz, einer Studierenden der HSD Düsseldorf, entsteht ein Plakat, das als multifunktionale Publikation die Ausstellung bewirbt und dokumentiert.

Künstler:innen der Ausstellung:
Selva Amelia Balta, Manuel Betz, Anastasia  Dittmar, Helena Figueiredo, Adrian Hazi, Philipp Hofmann, Tobias Ising, Mariami Kavtaradze, Ugur Kepenek, Larissa Klerx, Philip Michael, Jiyoon Park, Maya Plötzer, Julia Schade, Max Schwarz, Stefan Schmidt, Esther Sewing, Mersedeh Sharifi, Eun So, Amelie Strömer, Dennis Sturm, Romy Vos

Gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf

+++

Students from the Akdeniz class at the Art Academy Düsseldorf engage with the architecture and 177-year history of the Künstlerverein Malkasten in the exhibition “Thieves of Time.” In doing so, the building becomes a space of reflection, where personal and collective memories are revised and a dialogue unfolds between history, identity, and the space itself. The history of the Malkasten shows that the building has undergone several restorations: staircases were replaced, stylistic elements imitated, and layers of time preserved through imitation. The students have looked through the “pockets” of the Malkasten to discover how a space can hold memories. In this way, “Thieves of Time” aims to propose new forms, explore new possibilities, and foster a connection to the self and one’s own artistic positions.

In collaboration with graphic designer Melissa Korkmaz, a student at HSD Düsseldorf, a poster is being created that serves as a multifunctional publication to anounce and document the exhibition.

Artistes of the exhibition:
Selva Amelia Balta, Manuel Betz, Anastasia  Dittmar, Helena Figueiredo, Adrian Hazi, Philipp Hofmann, Tobias Ising, Mariami Kavtaradze, Ugur Kepenek, Larissa Klerx, Philip Michael, Jiyoon Park, Maya Plötzer, Julia Schade, Max Schwarz, Stefan Schmidt, Esther Sewing, Mersedeh Sharifi, Eun So, Amelie Strömer, Dennis Sturm, Romy Vos

+++

Düsseldorf Sanat Akademisi’nden Akdeniz sınıfı öğrencileri, “Thieves of Time” sergisinde Malkasten kurumunun mimarisi ve 177 yıllık tarihiyle etkileşime geçiyor. Bu etkileşimle birlikte bina, kişisel ve kolektif anıların yeniden gözden geçirildiği, tarih, kimlik ve mekân arasında bir diyaloğun geliştiği bir düşünme alanına dönüşüyor. Malkasten’in tarihi bize, binanın çeşitli restorasyonlardan geçtiğini göstermekte: merdivenler başka bir binadan sökülüp getirilmiş,üslup öğeleri taklit edilmiş ve zamanın katmanları taklit yoluyla korunmuştur. Öğrenciler, Malkasten’in “ceplerini” karıştırarak bir mekânın anıları nasıl barındırabileceğini keşfediyor . Bu bağlamda, “Thieves of Time” yeni biçimler önermeyi, yeni olasılıkları keşfetmeyi ve bireyin kendisiyle ve sanatsal pratikleriyle bağlantı kurmasını amaçlıyor.

HSD Düsseldorf’tan grafik tasarım öğrencisi Melissa Korkmaz ile iş birliği içinde, sergiyi tanıtmak ve belgelemek amacıyla çok işlevli bir yayın olarak hizmet verecek bir poster hazırlanıyor.

Selva Amelia Balta, Manuel Betz, Anastasia  Dittmar, Helena Figueiredo, Adrian Hazi, Philipp Hofmann, Tobias Ising, Mariami Kavtaradze, Ugur Kepenek, Larissa Klerx, Philip Michael, Jiyoon Park, Maya Plötzer, Julia Schade, Max Schwarz, Stefan Schmidt, Esther Sewing, Mersedeh Sharifi, Eun So, Amelie Strömer, Dennis Sturm, Romy Vo

Klasse Adeniz, Thieves of Time, Entwurf: Melissa Korkmaz

Rotunde im Hentrichhaus

NERINGA NAUJOKAITE

Golzheim

Das Video vermittelt die sozial kontroverse Atmosphäre eines Stadtviertels im Norden Düsseldorfs. Verschiedene architektonische Motive – die von  Nationalsozialisten gebaute monumentale Parkanlage des Nordparks, die  Golzheimer Siedlung mit teuren Einfamilienhäusern der Oberschicht, das  jüdische Pflegeheim oder die aus Containern gebaute Flüchtlingsunterkunft – befinden sich alle in einer Achse am Rheinufer im Norden Düsseldorfs in  direkter Nachbarschaft zueinander. Kontraste wohnen nebeneinander. Das verbindende Element ist der Nordpark, in dem sich alle Einwohner dieser Nachbarschaft, die nebenan und doch in verschiedenen Welten leben, einander begegnen.

Am 15. April findet um 19 Uhr ein Gespräch mit Neringa Naujokaite und Myriam Thyes (künstlerischer Vorstand KVM) statt.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

 

Abb. Neringa Naujokaite, Golzheim, 2022, HD-Video, s/w, Ton, 13:28 min, VG Bild-Kunst 2025 für Neringa Naujokaite

Jacobihaus

DIE APOSTEL… UND FREUNDE

Tilch Hagemann, Willy Heyer, Max Hoffs, Lutz Lange, Bernadett Wiethoff

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 18. März 2025, um 19 Uhr.

„Die Apostel … und Freunde“ lautet der Titel der neuen Ausstellung im Jacobihaus. Für die Mitglieder des Künstlerverein Malkasten, vor allem für die, die schon länger dabei sind, sind die so genannten „Apostel“ ein feststehender Begriff: Künstler und kunstinteressierte Herren im gehobenen Alter, die sich regelmäßig an den Dienstagabenden im Jacobihaus trafen und sich dann zumeist in einen Raum des Vereinshauses zurückzogen. Frauen waren dabei unerwünscht! Man machte gemeinsame Ausflüge in Museen, unternahm mehrtägige Reisen und besuchte sich gegenseitig.

Mit der Zeit veränderte sich die Zusammensetzung der Gruppe, und in den vergangenen Jahren setzten sich vor allem die Künstler Hans Walter Kivelitz (1927–2022) und Rainer Reichelt (1942–2023) rege für einen geselligen Austausch unter den Mitgliedern ein. Endlich waren auch Frauen willkommen. Die Gruppe öffnete sich, und so fanden auch die Malkastenmitglieder Tilch Hagemann, Willy Heyer, Max Hoffs, Lutz Lange und Bernadett Wiethoff dazu. Nun stellen die fünf Künstler:innen  gemeinsam aus. Für sie hat der Stammtisch der Apostel dazu beigetragen, „dass wir uns eine verlässliche Regelmäßigkeit im Malkasten geschaffen haben“.

Sie laden ferner alle Mitglieder ein, den Dienstagabend als Jour fixe zu etablieren, egal ob als Gruppe oder als Einzelkämpfer:in, am selben Tisch oder an einem anderen. „Wir haben im Jacobihaus und dem neuen Malkastenforum einen Ort zum Austausch, zum Diskutieren und Netzwerken oder einfach nur zum Plaudern.“

Die Ausstellenden sind:

Tilch Hagemann, Grafik und Druck

Willy Heyer, Grafik

Max Hoffs, interdisziplinär

Lutz Lange, Illustration

Bernadett Wiethoff, Malerei, Grafik und Skulptur

Öffnungszeiten: Dienstags von 18-21 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211-356471

Abb. Lutz Lange, Aposteltisch, 2025, Tusche auf Papier, 14,8 x 21 cm

Vitrine im Hentrichhaus

MORENO SCHWEIKLE

Nesting

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung ‚Nesting‘ von Moreno Schweikle am Dienstag 18. März 2025, um 18 Uhr.

Moreno Schweikle zeigt eine Installation, die sich mit den ortsspezifischen Gegebenheiten der Vitrine im Hentrichhaus auseinandersetzt.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. : Digitale Collage, 2025, Courtesy of the artist

Fahnen auf dem Vorplatz

AMELIE STRÖMER

Oppressed Potentials

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Fahnen-Installation mit einer Arbeit von Amelie Strömer auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 18. März 2025, um 18 Uhr.

Amelie Strömers Fahneninstallation “OPPRESSED POTENTIALS” auf dem Vorplatz des Malkastens erweitert das Format der Fahne in den skulpturalen Raum.
Die Mehrschichtigkeit des Materials auf der Frontseite verhüllt das, was die eigentliche Fahne zu sein scheint. Schemenhafte Lichtblicke transzendieren von der Rückseite hindurch
und suggerieren eine andere Realität, ein schimmerndes Potential.

Auf jeder der drei Fahnen finden sich Textpassagen eines Gedichts, welches sexuelle Gewalt thematisiert: Eine Frau findet sich jede Nacht in den gleichen Albträumen des
Erlebnisses wieder und sucht vergeblich nach einer Lösung. In ihrem Theater, in welchem sich die Szenen abspielen, wechselt sie immer wieder die Perspektive und ruft nach Hilfe. Doch die Regie liegt nicht in ihrer Hand und es ist niemand da, um Hilfe zu leisten.

Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist Alltag, nach wie vor. Oftmals wird das Potential der Aufklärung und des Austausches untereinander kaum genutzt. Das Thema wird gesellschaftlich verdrängt und mit Scham behaftet.

“OPPRESSED POTENTIALS” thematisiert dieses verhüllte Potential. Was zurückbleibt, ist ein Gefühl der Ohnmacht bei Betroffenen, umgetrieben von oft traumatischen Erinnerungen.

„Missing consent every night in this town
only some see the light
the others stay lost in the night“

 

Abb. Amelie Strömer Oppressed Potentials, 2025, Copyright Amelie Strömer

Schaukasten

EDESSA HADODO

Security Blanket

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 18. März 2025, um 18 Uhr.

Während ich Gegenstände sammelte, die mir wichtig wurden und mich mit ihnen umgab wie eine Kuscheldecke, fragte ich mich: Was passiert mit Kindern, die nicht spielen können? Ich stellte mir vor, wie sie schwer und gesichtslos wurden, isoliert und entfremdet.

Die Arbeit “Security Blanket” handelt von der Notwendigkeit des Spiels als Form der Verbindung mit der Welt in der kindlichen Entwicklung.

Abb. Edessa Hadodo, Security Blanket, 2025

Rotunde im Hentrichhaus

YUKIE LAURENTIA BEHEIM

O. WASHING HER MEMORY

Die Videoarbeit zeigt eine aus Holz geschnitzte Maske, die in einem Fluss von Wasser umflossen wird. Die Aufnahme entstand während einer zweiwöchigen Künstlerresidenz (Ōtsuki Contemporary Art 2023) in Ōtsukicho, Präf. Kōchi, im Süden Japans. Sie ist Teil einer Serie von Aufnahmen, in denen die Maske in verschiedenen Naturlandschaften erscheint. Die Arbeit ist inspiriert von der animistischen Vorstellung einer von Kami, von japanischen Gottheiten bewohnten Natur, und dem Misogi, der rituellen Reinigung, die in Japan oft Teil religiöser und volkstümlicher Feste ist. Das Wasser agiert als zentrale Kraft, dessen Bewegungen sich auf der Maske spiegeln und sie lebendig wirken lassen.

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Yukie Laurentia Beheim, O. Washing Her Memory, 2024, HD-Video, Farbe, Stereo, 9:40

Lido im Malkasten (Bar)

HELLA LÜTGEN

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung im Gedenken an die Künstlerin Hella Lütgen am Dienstag, 18. Februar 2025, um 18 Uhr.

Im Gedenken an unser langjähriges Mitglied Hella Lütgen findet von Mitte Februar bis Mai 2025 im Künstlerverein Malkasten eine Einzelausstellung statt, die einen Überblick über ihr Schaffen gibt. Hella Lütgen, geboren 1944 in Allingen am Bodensee, studierte in Aachen Grafikdesign und im Anschluss Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig, wo sie Meisterschülerin von Professor Roland Dörfler war. Seit 1980 lebte und arbeitete sie in Düsseldorf und verstarb hier im Dezember 2024.

Hella Lütgen widmete sich in ihrem Œuvre lange Zeit dem Menschen. Mit Pastellkreide – einem Malmaterial, dem sie stets treu blieb –, schuf sie nahezu fotorealistisch wirkende Darstellungen zwischenmenschlicher Begegnungen: Umsetzungen von Momentaufnahmen. Zwei Porträts in der Ausstellung rufen diese Werkphase auf. Seit Anfang der 2010er Jahre wurden Natur und Landschaft die wesentlichen Themen in Hella Lütgens Werk. Sie fotografierte die Natur, um sie malerisch zu interpretieren. Auch ging sie von Abbildungen in Büchern aus, die sie zu sublimen Landschaftsbildern inspirierten: schroffe, verschneite Berggipfel, auf denen Licht und Schatten spielen, karge Wüsten oder Meere, die sich bis ins Unermessliche auszudehnen scheinen. Diesen Beschwörungen des Weiten und Großen stehen ihre Pastellzeichnungen von Bambusrohr, von Blättern der Pestwurz oder von Palmwedeln gegenüber, allesamt nahansichtig und detailreich. Welche Motive auch immer Hella Lütgen sich vornahm: immer war ihr Strich ebenso zart wie entschieden.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-23 Uhr, So 12-21 Uhr

Abb. Hella Lütgen, Bergrücken, 2022, Pastell auf Papier Schenkung der Künstlerin an den Künstlerverein Malkasten, Foto: Kay Kaul

Rotunde im Hentrichhaus

ANDREAS DREWER

BAUSTELLE – STATICAL ERRORS

Eine dünne Abdeckfolie flattert aus einem vertikalen Segment eines Ziegelbaus. Die Folie bewegt sich im scheinbar luftleeren Raum des schwarzen Hintergrunds. Bisweilen dreht sich der Wind und die Folie wird in die untere Fensteröffnung gesogen. Die in einer geloopten Sequenz wehende Folie gibt im Laufe der Zeit den Blick auf mehrere Zitate frei. Zuerst wird aus dem letzten Satz von Georg Wilhelm Friedrich Hegels 1802 veröffentlichter Schrift „Glauben und Wissen“ zitiert: „[…] Gott selbst ist todt […].“ In der Folge erscheint das Zitat: „[…] aber so wie die Art der Menschen ist, wird es vielleicht noch Jahrtausende lang Höhlen geben, in denen man seinen Schatten zeigt.“ (Friedrich Nietzsche, Aphorismus 108, Die Fröhliche Wissenschaft, 1882). Es entspinnt sich ein fragmentierter Diskurs über mögliche Auswirkungen der Existenz bzw. Nicht- (mehr-)existenz Gottes. Im letzten Viertel des Films, während der letzte Gedanke sichtbar wird, geben unrhythmisch aufploppende Rechtecke verschiedener Größe den Blick auf weitere Segmente der Baustelle frei.

Am 18. Februar wird es ein Gespräch mit Andreas Drewer und Myriam Thyes (KVM) geben.

Abb. Andreas Drewer, Baustelle – Statical Errors, 2024, 1-Kanal-Video UHD (16:9), mit Ton (optional), 5:28, Loop

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Andreas Drewer, Baustelle – Statical Errors, 2024, 1-Kanal-Video UHD (16:9), mit Ton (optional), 5:28, Loop

Jacobihaus

REBECCA J. SQUIRES

Die Grand Tour: Eine transformative Durchquerung der neo-pittoresken Landschaft

“Die Grand Tour. Eine transformative Durchquerung der neo-pittoresken Landschaft” ist eine von Menschen gezogene Kutschenfahrt, die die Durchquerung der pittoresken Landschaft des 18. Jahrhunderts, die Subjekt-Objektivierung der Ansicht und den imperialistischen Impuls hinter der „voyage pittoresque“ neu beleuchtet. Dieses Experiment erforscht die Transformation von der Landschaft zum Bild, die die Grundlage der modernen Wahrnehmung bildete, sowie das koloniale Erbe, das der malerischen Ansicht innewohnt. Die Kutsche der “Grand Tour” wurde von Menschenhand gezogen, was auf die Zwangsarbeitswirtschaft hinweist, die die europäische Aufklärung vorantrieb, und gleichzeitig den Gebrauch, den Missbrauch und die Kommerzialisierung menschlicher und nicht-menschlicher Tiere aufzeigt. Die “Grand Tour” fuhr im September und Oktober 2024 durch Düsseldorf, Deutschland, nachdem sie 2022 durch Belgien getourt war.

Rebecca J. Squires:
“Mit dem Experiment der Grand Tour wollte ich die Schattenseite der europäischen Aufklärung zeigen.”
“Die Aufklärung, die in der westeuropäischen Geschichte als Beginn der Moderne gepriesen wurde, basierte auf einer Wirtschaft der Zwangsarbeit.“
„Als ich mit meiner künstlerischen Forschung über den malerischen Landschaftsgarten in Europa begann, der ein Symbol für die Innovation und den Fortschritt in den Künsten, Wissenschaften und der Philosophie des 18. Jahrhunderts ist, schien die Landschaft von der kritischen Neubewertung dieser entscheidenden Periode der Kolonialherrschaft ausgenommen zu sein, im Gegensatz zu den angrenzenden Bereichen.“
„Das Experiment der Grand Tour war nicht nur eine Wiederholung der Grand Tour aus dem achtzehnten Jahrhundert, sondern eine Interaktion mit den kolonialen Gespenstern der Vergangenheit, wobei die Räder der Kutschen die Schichten unseres kolonialen Erbes spalteten und die pittoreske Aussicht als dekolonisiertes Pluriversum neu erfunden wurde.“

Am letzten Tag der Ausstellung, am 11. März 2025, wird Rebecca J. Squires ab 18 Uhr anwesend sein.

Rebecca J. Squires in Zusammenarbeit mit Bart Geerts und Carolin Melia Brendel

stadt.raum.experimente 2024

Ein Projekt der Kunstkommission Düsseldorf

unterstützt vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf und in Zusammenarbeit mit dem Künstlerverein Malkasten und der LUCA School of Arts, KU Leuven, Brüssel

 

 

 

Abb. Rebecca J. Squires, The Grand Tour

Fahnen auf dem Vorplatz

ZIRAN PEI

BMP4_RESILIENCE: RISEN

Herzliche Einladung zur Eröffnung der neuen Installation auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 21. Januar 2025, um 18 Uhr.

Die Arbeit BMP4_RESILIENCE: RISEN von Ziran Pei thematisiert Resilienz, Empowerment und gesellschaftliche Gerechtigkeit. Sie zeigt einen fragilen Kranich, der als Symbol für Hoffnung und Vielfalt emporsteigt, während zwei Adler, Sinnbilder von Macht und Nationalismus, abstürzen. Mit Verweisen auf Genetik, Medizin und Geschlechtergerechtigkeit verbindet die Arbeit persönliche Erfahrungen mit Leukämie, die Bedeutung der Gender-Thematik, Zwei-Klassen-Gesellschaft und Rassismus in der Medizin. Sie reflektiert die Diskriminierung und Entwürdigung marginalisierter Gruppen und hebt die Bedeutung einer sensiblen und differenzierten Betrachtung von Körpern und Identitäten hervor. Gleichzeitig zeigt sie, wie wichtig es ist, gegen autokratische und extremistische Strömungen Position zu beziehen und für eine bunte, solidarische Gesellschaft einzustehen.

Am 11. März 2025 findet die performative Intervention „Bilderlauf“ mit Studierenden der Klasse Baumgartner der Kunstakademie Düsseldorf statt. Start- und Endpunkt des Walks sind die Fahnen auf dem Vorplatz des Künstlerverein Malkasten. Weitere Details folgen.

Abb. Ziran Pei, Familienwunsch, 2024 ©Ziran Pei

Schaukasten

FABIO SACHER

MORE CHAIN THAN KEY

Herzliche Einladung zur Präsentation der neuen Arbeit im Schaukasten auf dem Vorplatz am Dienstag, 21. Januar 2025, um 18 Uhr.

Fabio Sacher zeigt mit »MORE CHAIN THAN KEY« eine Textmarkerzeichnung auf Durchschlagpapier. Zu sehen ist die gelbe Kopie des weißen Originals, eingescannt und um ein vielfaches vergrößert. Der Titel stellt nüchtern die Sachlage fest; »there is MORE CHAIN THAN KEY to this keychain« und zerlegt die Schlüsselkette sprachlich in ihre Einzelglieder. Übrig bleiben viel Anhänger, wenig Kette und die Frage, was in Abwesenheit des Schlüssels verschlossen bleibt; denn »keys are made for doors«.

Abb. Fabio Sacher, MORE CHAIN THAN KEY, 2024 ©Fabio Sacher

Jacobihaus

Finissage DAS KLEINE FORMAT

Herzliche Einladung zur Finissage der Jahresausstellung der Mitglieder des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 14. Januar 2025, ab 18 Uhr.

3,2,1…In diesem Jahr steht die Mitgliederausstellung des Künstlervereins Malkasten, DAS KLEINE FORMAT, unter dem Motto „Countdown“. Eröffnet wurde sie am 3. Dezember 2024 mit einer Vernissage. 251 Künstler:innen beteiligen sich diesmal an der Ausstellung.

Als Highlight wird es wieder eine „Liquid Performance“ von den „Hexen des Hexenkessels“, Düsselhexe, Caligula, Gorgona und Freund Akolyt, geben.

Das Kleine Format COUNTDOWN Werkliste

Das Kleine Format COUNTDOWN Ausstellungsansichten

Ausstellungsansicht: Studio Kukulies

DAS KLEINE FORMAT Countdown 2024, Ausstellungansicht: Studio Kukulies

Rotunde im Hentrichhaus

SUSANNE KUTTER

Akteneinsicht - Hansa Nord

Die Videoarbeit „Akteneinsicht – Hansa Nord“ ist Teil einer Videoreihe, die sich mit der biografischen Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit der Künstlerin beschäftigt. Auf ironische Weise wird gezeigt, wie ein Mann den Versuch unternimmt, sich auf körperlich unkonventionelle Weise einen eigenen Raum zu erobern. In diesem Fall geschieht diese Inbesitznahme des Raumes schwebend, drehend, mitunter beinahe fliegend, mit Hilfe einer Pole Dance Stange. Es werden in dem Video Themen umkreist wie der Rückzug ins Private, in dem die Illusion von Freiheit in Form von spielerischer Suche nach Identität, Intimität und Körperlichkeit ausgelebt wird.

Das Video erzählt die kurze Geschichte einer melancholischen Utopie, in der sich die Hauptfigur bemüht, definierte Grenzen zu verschieben, aber letztlich den Wechsel in die Realität nicht vollziehen kann und deshalb in der Isolation der Vorstellung verbleibt.

http://www.susannekutter.de

Öffnungszeiten Hentrichhaus: Mo-So 12-21 Uhr

Abb. Susanne Kutter, Akteneinsicht - Hansa Nord, 2022, HD-Video, 15:30, stumm, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Susanne Kutter

Jacobihaus

DAS KLEINE FORMAT 2024

Countdown

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Jahresausstellung der Mitglieder des Künstlerverein Malkasten am Dienstag, 3. Dezember 2024, um 18 Uhr.

3,2,1…In diesem Jahr steht die Mitgliederausstellung des Künstlervereins Malkasten, DAS KLEINE FORMAT, unter dem Motto „Countdown“. Eröffnet wird sie am 3. Dezember 2024 mit einer Vernissage. 250 Künstler:innen beteiligen sich diesmal an der Ausstellung. Dies übertrifft sogar die bisherige Rekordzahl von 200 eingereichten Werke aus dem letzten Jahr.

Aus allen Gattungen sind Arbeiten vertreten: Gemälde und Zeichnungen, Grafiken und Fotografien, Skulpturen und Wandobjekte. Es gibt Kunstwerke, die ganz klassisch mit Öl oder Acryl auf Leinwand gemalt wurden, analoge und digitale Fotografien, aber auch ein Objekt, das im 3D-Drucker entstanden ist, und eins, bei dem Meteoritenspäne verwendet wurden. Diese unterschiedlichen Interpretationen des Themas „Countdown“ spiegeln die große Vielfalt der künstlerischen Positionen, die im Düsseldorfer Traditionsverein zusammenkommen. Nur an die Formatvorgabe mussten sich alle Künstler:innen halten: Bilder dürfen das Maß von 80 x 60 cm nicht überschreiten, Objekte das Maß 30 x 30 x 30 cm.

Seit den 1960er Jahren prägt DAS KLEINE FORMAT das kulturelle Leben der Landeshauptstadt mit und ist fester Bestandteil der Aktivitäten der regionalen Künstlergemeinschaft. Stets trifft die Ausstellung auf eine große Resonanz und lockt zahlreiche Besucher:innen in den Künstlerverein Malkasten. Viele Werke finden bereits am ersten Abend der Ausstellung eine:n neue:n Besitzer:in. Auch in diesem Jahr können alle Arbeiten vor Ort käuflich erwerben werden.

Die Ausstellung ist nach der Vernissage geöffnet am 10. und 17. Dezember 2024 sowie am 7. Januar 2025, jeweils von 18 – 21 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0211 – 35 64 71. Die Finissage findet statt am Dienstag, 14. Januar 2025, um 18 Uhr.

Das Kleine Format COUNTDOWN Werkliste

Das Kleine Format COUNTDOWN Ausstellungsansichten

Ausstellungsansichten: Studio Kukulies

Abb. Sebastian Riemer, Ro La, 2022, pigment print, 40,5 x 53,5 cm VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Sebastian Riemer